Rippenfellentzündung – häufiger im Winter

By | 1. März 2015

Rippenfellentzündung, häufiger im Winter

Das Rippenfell ist Bestandteil der Atmungsorgane, genauer gesagt handelt es sich dabei um die dünne und elastische Haut zwischen Rippen und Lunge. Es ist ein Teilbereich des Lungenfells (oder Pleura). Die Funktion des Rippenfells ist es grundsätzlich, Reibung zwischen Lungen und Rippen zu verhindern. Eine Entzündung des Rippenfells tritt in aller Regel nicht alleine auf, sondern als Folge einer anderen Erkrankung. Beispielsweise können eine Lungenentzündung oder eine Bronchitis eine Rippenfellentzündung nach sich ziehen. Es kann aber auch durch eine Nierenbeckenentzündung, Bindegewebserkrankungen oder einen Tumor zu einer Rippenfellentzündung kommen. Die Ursachen sind also vielfältig, am häufigsten sind es aber die Atemwegserkrankungen, die dazu führen. Daher steigt in der kalten Jahreszeit, wenn Grippe und grippale Infekte förmlich an der Tagesordnung sind auch das Risiko, an einer Rippenfellentzündung zu erkranken.

Es lassen sich zwei Arten von Rippenfellentzündung unterscheiden: die trockene und die feuchte Rippenfellentzündung. Die Symptome sind entsprechend verschieden. Bei einer trockenen Rippenfellentzündung kommt es zu stechenden, einseitigen Schmerzen in der Brust beim Einatmen, je tiefer man einatmet, desto stärker. Dieser Schmerz kann bis in die Schulter ausstrahlen. Betroffene nehmen außerdem häufig eine Schonhaltung ein, um die betroffene Seite zu entlasten. Dazu kommen trockener Husten und ein typisches Geräusch, das vom Aneinanderreiben von Lungenfell und Rippenfell verursacht wird, das sogenannte Lederreiben.

Bei einer feuchten Rippenfellentzündung hat sich in der Pleura Flüssigkeit angesammelt. In diesem Fall sind die Schmerzen gedämpft bzw. gehen beim Übergang von einer trockenen in eine feuchte Rippenfellentzündung zurück. Dafür kann es zu einem Druckgefühl in der Brust kommen, das wiederum die Atmung einschränken kann. Außerdem kann während dieses Übergangs Fieber auftreten. Beim Abhören der Lunge sind die Atemgeräusche gedämpft.

Außerdem variieren die Symptome der Rippenfellentzündung je nach der ursprünglichen Erkrankung, so kann es zum Beispiel bei einer Lungenentzündung zu Fieber und Schüttelfrost kommen.

Die Diagnose erfolgt beim Arzt durch Abklären der Krankengeschichte, Abhören der Lunge und durch Röntgen, teilweise auch durch Ultraschall oder ein CT. Um festzustellen, welche Erreger hinter der Rippenfellentzündung stehen, kann der Arzt außerdem eine Probe der Flüssigkeit in der Pleura nehmen.

Wurde die Rippenfellentzündung von Bakterien ausgelöst, wird sie mit Antibiotika behandelt. Waren Viren der Auslöser, kann man nur die Symptome behandeln, beispielsweise durch Schmerzmittel. Hat sich im Falle einer feuchten Rippenfellentzündung bereits Flüssigkeit angesammelt, muss diese abgesaugt werden, beispielsweise durch einen Schlauch bei der sogenannten Thoraxdrainage.

Damit eine Rippenfellentzündung vollkommen ausheilt, ist eine rechtzeitige Behandlung entscheidend. Wird damit zu lange abgewartet, kann es zunächst passieren, dass sich nicht nur Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammelt, sondern auch Eiter, der unbedingt entfernt werden muss. Dadurch kann bereits eine Operation erforderlich sein. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Lunge teilweise mit dem Brustkorb verwächst, dadurch wird die Atmung dauerhaft beeinträchtigt. Eine solche Verwachsung kann nur operativ gelöst werden, nach einer solchen Operation ist in aller Regel die Leistungsfähigkeit der Lunge eingeschränkt.

Um die Heilung einer Rippenfellentzündung zu unterstützen, ist konsequente Bettruhe sinnvoll. Bei rechtzeitiger Behandlung und anschließender Schonung heilt eine Rippenfellentzündung normalerweise ohne Komplikationen vollständig aus. Bemerkt man bei sich selbst Symptome, besonders im Zusammenhang mit einer Atemwegserkrankung oder einer anderen Grunderkrankung, sollte man daher unbedingt den Arzt aufsuchen.

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