Kinder und Diabetes Teil II – Die Krankheit erkennen

By | 1. Dezember 2014

Kinder und Diabetes Teil II – Die Krankheit erkennen

In der vergangenen Ausgabe haben wir insbesondere differenziert zwischen Kinderdiabetes Typ I und Typ II. Bei Typ I handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, während beim Auftreten von Diabetes Typ II neben einer genetischen Disposition auch Fehlernährung und Übergewicht auslösende Faktoren sind. Laut einer amerikanischen Studie der „Search for Diabetes in Youth“-Gruppe, veröffentlicht im „Journal of the American Medical Association (JAMA)“ ist in den USA die Häufigkeit von Diabetes Typ II-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen um 31 Prozent gestiegen (in einem Zeitraum von acht Jahren!). 

"Alle Kinder, die sich zu wenig bewegen und stark übergewichtig sind, laufen Gefahr, an Diabetes Typ 2 zu erkranken", so Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel, Präsident der DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft). Um diesbezüglich amerikanische Verhältnisse zu vermeiden, muss also gegengesteuert werden – dass sich hier bei uns die Anzahl adipöser (fettleibiger) Kinder von 1985 bis 2009 verdoppelt hat, ist ein deutliches Warnsignal. Schon eine Stunde Sport/Bewegung täglich und der Verzicht auf Softdrinks würden sich positiv auswirken. Trinkwasserspender auf und in öffentlichen Plätzen und Gebäuden tragen dazu bei, dass Kinder wie Erwachsene sich weniger häufig an süßen Versuchungen wie Cola, Fanta und Co. vergreifen.

Unter Verdacht: Anzeichen für eine Diabetes-Erkrankung bei Kindern

Wenn Ihr Kind …

… häufiger Wasserlassen muss

… immer viel Durst hat

… Gewicht verliert und weniger Appetit hat

… sich müde, antriebs- und kraftlos fühlt, seine Leistungsfähigkeit sinkt

… unter nächtlichen Wadenkrämpfen, Mundtrockenheit oder sogar

…  unter Sehstörungen leidet

… sich oft kratzt, weil es Juckreiz verspürt

… dunkle Hautverfärbungen am Hals, in der Achsel- oder Leistengegend aufweist,

wenn Atem oder Urin Ihres Kindes nach Aceton riechen

sollten Sie den Kinderarzt davon in Kenntnis setzen. Auch wenn nur ein einziges dieser Symptome auftritt, sollten Sie für Abklärung sorgen, denn gerade Diabetes Typ II bleibt gern unbemerkt: Wenn bereits Beschwerden auftreten, sind die Blutzuckerwerte oft schon stark erhöht. Vielleicht liegt auch eine ganz andere, möglicherweise völlig harmlose, Ursache den Auffälligkeiten zugrunde – der Kinderarzt wird Klarheit schaffen und gegebenenfalls auf einen Facharzt (Diabetologe) verweisen.

Diagnose

Zuverlässige Methoden wie ein Blutzuckertest (hierfür genügt Kapillarblut, welches am Ohrläppchen oder an den Fingerkuppen nahezu schmerzfrei entnommen werden kann), gegebenenfalls ein Glukose-Toleranz-Test oder der HbA1c-Wert, der Auskunft über den Zuckerstoffwechsel der vergangenen vier bis zwölf Wochen gibt, dienen zum Erkennen der Stoffwechselkrankheit Diabetes. Wie so oft gilt auch hier: Je früher erkannt, umso besser.

Was Sie als Eltern beachten sollten, falls sich bei Ihrem Kind der Verdacht auf Diabetes bestätigt, was Ihnen und Ihrem betroffenen Kind den Alltag erleichtert, lesen Sie in der unserer nächsten Ausgabe.

 
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