Auswirkungen von Chlor

By | 1. Juli 2014

Auswirkungen von Chlor

Bei heißen Temperaturen laden Freibäder zum Abkühlen ein. Das Wasser in Schwimmbädern ist gechlort, um Bakterien unschädlich zu machen und das Wasser insgesamt zu desinfizieren. Chlor im Wasser senkt grundsätzlich das Infektionsrisiko. Aus ähnlichen Gründen befindet sich auch im Trinkwasser aus der Leitung Chlor. Im Grunde ist Chlor im Wasser also aus hygienischen Gründen wichtig und weitgehend unbedenklich. Es hat aber nicht nur positive Auswirkungen.

Eine harmlose, aber ärgerliche Begleiterscheinung vom Kontakt mit Chlor ist, dass blondierte Haare dadurch einen Grünstich davontragen können. Das sieht zwar unschön aus, ist aber kein Gesundheitsrisiko. Helfen kann dagegen, wenn man die Haare mit Backpulver auswäscht, da das Backpulver der chemischen Reaktion mit dem Chlor entgegenwirkt.

Für die Gesundheit wichtiger ist die Tatsache, dass langer Kontakt mit Wasser letzten Endes die Haut austrocknet, da der Schutzfilm der Haut geschwächt wird. Chlor im Wasser verstärkt diesen Effekt noch. Deswegen sollte man sich nach dem Kontakt mit gechlortem Wasser unbedingt abduschen. Je weniger die Haut zusätzlich gereizt wird, umso besser. Vor allem, wenn man an einem Tag bereits mit Duschgel und Shampoo geduscht hat, ist es vollkommen ausreichend, mit lauwarmem Wasser zu duschen. Das Wasser sollte vor allem nicht zu heiß sein. Um die Haut durch zu langen Kontakt mit Chlor aber tatsächlich sehr stark zu reizen, ist langer und häufiger Kontakt mit gechlortem Wasser erforderlich, ein gelegentlicher Schwimmbadbesuch reicht dazu in der Regel nicht aus. Die seltene Ausnahme ist eine Chlorallergie, dann reagiert die Haut zum Beispiel mit Jucken und Rötungen auf den Kontakt mit gechlortem Wasser. Wenn es zu solchen Reaktionen kommt, ist es sinnvoll, mit dem Hausarzt abzuklären, ob eine Chlorallergie vorliegt.

Möglicherweise birgt der Kontakt mit Chlor noch ein weiteres Risiko, nämlich, dass die Chlordämpfe, die sich in der Luft bilden, über längere Zeit die Atemwege reizen. Speziell bei kleinen Kindern kommt noch dazu, dass Babyschwimmen in gechlortem Wasser die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, später an Asthma zu erkranken. Das gilt insbesondere für Kinder, bei denen ein Elternteil oder sogar beide bereits an Asthma leidet. Diese Vermutungen sind aber noch nicht ausreichend abgesichert.

Insgesamt kann man festhalten, dass Chlor im Wasser gewisse negative Auswirkungen haben kann, dass aber einerseits in einigen Fällen noch ausreichend fundierte Erkenntnisse fehlen und dass außerdem ein langer und häufiger Kontakt erforderlich ist, bis Chlor die Haut tatsächlich stark reizt. Die wichtigste Regel ist und bleibt, sich nach dem Kontakt mit gechlortem Wasser abzuduschen und dabei die Haut nicht weiter zu reizen. Wer seiner Haut darüber hinaus noch etwas Gutes tun will, kann eine Lotion oder Feuchtigkeitscreme auftragen.

Im Freibad wechselt man häufiger zwischen Schwimmen und Sonnenbaden. Durch die vielen Besucher geraten vor allem im Freibad auch Sonnenschutzprodukte ins Wasser. Im Wasser gelöste Kosmetika und Pflegeprodukte  gehören zu den Dingen, mit denen Chlor unter Umständen reagiert, außerdem kann im Sommer der Chloranteil im Wasser höher sein, weil man davon ausgehen muss, dass mehr unterschiedliche Stoffe ins Wasser gelangen. Durch einen höheren Chloranteil im Wasser und die Kombination aus gechlortem Wasser, Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen wird die Haut stärker gefordert, reagiert möglicherweise empfindlicher als sonst und hat sich nach dem Freibadbesuch eine extra Portion Pflege verdient.

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