Nie mehr Nägelkauen – der schnellste Weg aus der Gewohnheit

By | 1. Juli 2014

Nie mehr Nägelkauen – der schnellste Weg aus der Gewohnheit

Nägelkauer befinden sich zwar in prominenter Gesellschaft (Angela Merkel, der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown, Dustin Hoffman, Neil Diamond, Robby Williams und Miley Cyrus – um nur einige zu nennen – tun es, zumindest zeitweise), das macht die Sache aber nicht angenehmer. 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen und etwa 30 Prozent der Kinder können ihre Zähne nicht von Nägeln und Nagelhaut lassen und leiden mehr oder weniger unter diesem Verhalten. 

Zum einen sind die Ergebnisse, selbst wenn das Knabbern an den Nägeln und das Abziehen der Nagelhaut unbeobachtet erfolgen, öffentlich sichtbar; die Hände vor den Blicken anderer zu schützen, gestaltet sich schwierig. Zum anderen hat diese Gewohnheit nicht nur kosmetische Nachteile, sondern ist, wenn sie selbstzerstörerische, aggressive Formen annimmt (bis hin zu blutigen Verletzungen, das Kauen macht auch vor dem Nagelbett nicht Halt und lässt schmerzhafte Entzündungen entstehen) gesundheitsschädlich. Die optischen Beeinträchtigungen sind in schweren Fällen die harmloseren. In den verletzten Bereichen breiten sich beispielweise vulgäre Warzen leichter aus.

Ursachen von Onychophagie (Nägelkauen, -beißen) und Perionychophagie (Ab- und Bekauen der den Nagel umgebenden Haut)

Möglicherweise ist das Entfernen von eingerissenen Nägeln/eingerissener Nagelhaut per Zahn (ein Werkzeug, welches ständig zur Verfügung steht) eine Gewohnheit, deren Ursprung aus Zeiten stammt, da es noch keine Nagelknipser, -feilen und -scheren gegeben hat. Mittlerweile sind diese praktischen Helfer aber erfunden – und wir sollten an dieser Gewohnheit nicht so verbissen festhalten.  

Auch Langeweile kann ein simpler Grund dafür sein, dass wir uns auf zerstörerische Weise mit unseren Fingernägeln und deren Umgebung beschäftigen. Ebenso können Nervosität, Aufregung, Stress, Angst oder falsche Vorbilder für diese Verhaltensauffälligkeit sorgen. Als spannungsabbauende Gewohnheit wird das meist unbewusste Knabbern an den Nägeln und das Abziehen der Nagelhaut ohne Rücksicht auf Verletzungen von Experten gerne bezeichnet. Ständige Handlungs- und Entscheidungsbereitschaft wird von Erwachsenen wie Kindern im Alltag erwartet – es entsteht ein Druck, den viele Menschen unbewusst über das Nägelkauen abzubauen versuchen. Es wird in dem Fall zur Ersatzhandlung für unerledigte Aufgaben.

Gut gemeinte Ermahnungen der Mitmenschen haben einen eher negativen Effekt, da sich die auf frischer Tat Ertappten schämen, Schuldgefühle werden erzeugt und der Druck dadurch verstärkt. Was also hilft wirklich?

Der richtige Zeitpunkt, um mit dem Aufhören anzufangen: Jetzt!

  • Am Anfang steht die Entscheidung. Ist die erstmal pro schöne Nägel gefallen, steht der Umsetzung nichts mehr im Wege. Nur der Betroffene selber ist für seinen Körper (in diesem Fall: seine Nägel) verantwortlich – und nichts kann ihn davon abhalten, ihnen die angemessene Behandlung zukommen zu lassen.
  • Erstmal pflegen, was zum Pflegen übriggeblieben ist. Mit geeignetem Werkzeug (Feile, Nagelschere) Nägel und Umgebung soweit in Form bringen, dass nichts mehr weg- und übersteht, was Angriffsfläche bietet. Die Nagelhaut vorsichtig mit einem speziell dafür geeigneten Holzstäbchen zurückschieben, das lässt den Nagel gleich länger wirken.
  • Es mag seltsam klingen – doch gleich nach dieser ersten Maniküre sollten die Nägel lackiert werden, auch und vor allem, wenn noch gar nicht viel zum Lackieren vorhanden ist. Nagelhärter oder farbloser Nagellack eignen sich bestens.
  • Regelmäßig die Nägel in Ordnung halten; zweimal pro Woche ein wenig nachfeilen – man wundert sich, wie schnell die Nägel wachsen, wenn man sie nur lässt!
  • Ist der Ausgangszustand der Nägel sehr schlecht, oder schaffen wir es trotz Pflegemaßnahmen nicht konsequent, die Zähne von ihnen lassen, ist eine professionelle Maniküre angesagt. Der Nagelaufbau mit Gel oder Kunstnägeln ermöglicht uns, von jetzt auf nachher im Besitz schöner Nägel zu sein. Gleich den Folgetermin vereinbaren. Das bedeutet keinesfalls, dass man auf „auf ewig“ künstliche Nägel hat, aber der Naturnagel kann sich unter deren Schutz in Ruhe erneuern.
  • Spezielle medizinische Nageltinkturen aus der Apotheke aufzutragen, ist ebenfalls hilfreich. Diese haben einen bitteren Geschmack, der bei Kontakt mit dem Mund die Gefahr des Kauens bewusst macht.
  • Grundsätzlich immer eine Nagelfeile und eine kleine Schere mit sich führen, damit plötzlich auftretende Unebenheiten oder abstehende Haut auf angemessene, elegante Art beseitigt werden können. Nie mehr mit den Zähnen die Nägel „bearbeiten“ ist oberstes Gebot.
  • Kaugummi oder knackiges Gemüse (Karotten, Radieschen, Kohlrabi) können eine gute Alternative sein, um ruhelose Zähne zu beschäftigen.
  • Die eigenen Hände liebevoll zu betrachten, sich an dem Erfolg und den Fortschritten zu erfreuen und sie regelmäßig einzucremen bestärkt uns beim Ändern unserer leidigen Gewohnheit. Wir beschäftigen uns nach wie vor mit unseren Händen und Nägeln – nicht mehr auf eine zerstörerische, schmerzhafte, sondern auf eine angenehme, fördernde Weise. 
  • Ein Tipp für die Damen: Ein super schicker Nagellack, gut sichtbar postiert, kann sehr gut zum Durchhalten motivieren und gleichzeitig leuchtendes Warnsignal sein.

Unter Berücksichtigung dieser Tipps werden unsere Nägel sicher weiterhin auffallen – und zwar positiv!

 

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