XY ungelöst – hellblau oder rosarot

By | 1. März 2014

XY ungelöst – hellblau oder rosarot

Lässt sich Babys Geschlecht beeinflussen? Wovon hängt es ab, ob die Eltern sich einen Mädchen- oder einen Jungennamen überlegen dürfen?

Wie war das noch mit den X- und Y-Chromosomen?

Die menschliche Zelle besteht aus 23 Chromosomenpaaren. Während die ersten 22 gleich sind, beinhaltet Chromosomenpaar Nr. 23 Informationen über das Geschlecht (XX = weiblich, XY = männlich). Da in Spermien und Eizellen nur die halbe Anzahl an Chromosomen vorhanden ist (jeweils 23 einzelne) enthalten beide auch nur ein Geschlechtschromosom. Bei der Eizelle der Frau handelt es sich dabei immer um ein X-Chromosom, die männlichen Spermien dagegen enthalten entweder ein X- oder ein Y-Chromosom. Ist bei der Befruchtung eine Samenzelle mit X-Chromosom (es ergibt sich die Kombination XX) erfolgreich, entwickelt sich ein Mädchen – war ein Spermium mit Y-Chromosom schneller (Kombination XY), ein Junge.

So gesehen ist die also die mütterliche Eizelle neutral, ausschlaggebend für Babys Geschlecht ist die Samenzelle des Vaters. Die „männlichen“ und „weiblichen“ Spermien liefern sich beim Akt der Zeugung eine Art Wettrennen – wer zuerst kommt, befruchtet und entscheidet über das Geschlecht!

Doch so zweifelsfrei die „Entscheidung“ über das Geschlecht des Nachwuchses beim Mann liegt – kann er auch Einfluss darauf nehmen?

Der Wunsch, das Geschlecht des Nachwuchses bewusst wählen zu können, ist fast so alt wie die Menschheit selber. Viele Theorien wurden dazu aufgestellt (vom Tragen der Gummistiefel beim Geschlechtsverkehr bis zu der Vermutung, dass sich alle sieben Jahre das Geschlecht eines Babys ändern wird), doch ob der Erfolg diese bestätigt, ist fraglich und nicht belegbar.

Auch Wissenschaftler wie Dr. Landrum Brewer Shettles haben sich eingehend mit dem Thema beschäftigt. Seiner Erkenntnis nach sind X-Samenzellen größer, stärker und träger als die kleineren, schwächeren, flinken Y-Zellen. Unter anderem daraus hat Dr. Shettles gefolgert, dass

wenn ein Mädchen gewünscht wird, der Geschlechtsverkehr ungefähr drei Tage vor dem Eisprung stattfinden sollte, weil die weiblichen Spermien wohl länger über- und deshalb den Eisprung erleben.

Wird dagegen ein Junge favorisiert, soll es besser sein, wenn der Eisprung bei der Kopulation bereits stattgefunden hat, da so den männlichen Samenzellen ihre schnellere Fortbewegung zugutekommt (und die Chance besteht, dass sie die Eizelle vor den langsameren weiblichen Konkurrenten erreichen).

Ist die Scheidenflora sauer, soll das die Möglichkeit, ein Mädchen zu zeugen, erhöhen; demnach würde der Verzehr von Fleisch, Käse, Butter, Eiern, Fisch, magnesiumhaltigen Lebensmitteln und schwarzem Tee den pH-Wert dahingehend beeinflussen.

Jungen-freundlich wäre demnach ein eher alkalisches Scheidenmilieu, gefördert durch Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Blumenkohl, Tomaten, Bananen, Milchprodukte und Kräutertees.

Die Startposition soll angeblich auch mitbestimmen, wer von den Spermien das Rennen macht. Da die männlichen Samenzellen scheinbar die schnelleren – aber weniger ausdauernden – sind, kommt ihnen ein kurzer Weg zum Muttermund gelegen. Also würde die Missionarsstellung eher die Entstehung eines Mädchens, die Variante von hinten eher die eines Jungen begünstigen.

Zu heiß gebadet für einen Jungen? Ein heißes Bad vor dem Geschlechtsverkehr mögen die männlichen Spermien angeblich nicht – das könnte einen Vorteil für die weiblichen bedeuten.

Außerdem interessant: Dr. Alexander Lerchl von der Universität Münster stellte über einen Zeitraum von 50 Jahren die Geburtstage von Jungen und Mädchen in Relation zu den Temperaturen in Deutschland. Er kam zu der Feststellung, dass sommers mehr Jungen gezeugt werden als im Winter. Außerdem wurden nach verhältnismäßig warmen Wintern mehr Jungen geboren wurden als nach kalten.

Babylotto ohne Gewähr

Wann immer ein Kind auf natürlichem Weg gezeugt wird, wartet auf uns die Überraschung: Mädchen oder Junge? Nur mithilfe einer künstlichen Befruchtung nach Selektion der Samenzellen ließe sich das Geschlecht sicher steuern – was ethisch äußerst fragwürdig und in Deutschland per Gesetz verboten ist.
Es bleibt also spannend.

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