Sodbrennen nach dem Festessen – schnelle Hilfe, wenn der Magen rebelliert

By | 1. Januar 2014

Wenn uns der Genuss üppigen Essens sauer aufstößt, ist guter Rat nicht teuer. Jetzt sollte man den Gürtel nicht enger schnallen oder den Oberkörper stark nach vorne neigen, sonst wird der Druck auf den Magen und bis hoch zur Brust noch verstärkt. Magensäure oder sogar Halbverdautes scheinen sich den Weg nach oben bahnen zu wollen. In etwa ein Drittel der Deutschen erfahren mehr oder weniger häufig, wie unangenehm das sein kann.

Sodbrennen – was ist das?

Sodbrennen (Pyrosis) ist ein Symptom und bezeichnet das vom Oberbauch ausgehende, sich über das Brustbein, bis hin zu Hals und Rachen erstreckende brennende, fast schmerzhafte Gefühl, auch verbunden mit bitter-saurem Aufstoßen. Pyrosis ist das Leitsymptom der Refluxkrankheit (Reflux = Rückfluss). Eigentlich sollte ein Schließmuskel (Pylorus/Magenpförtner) am Magen-Speiseröhren-Übergang wie ein Ventil das Fließen von Speisebrei und Magensaft in die falsche Richtung verhindern. Die Funktion dieses Schließmuskels kann unter anderem durch Übergewicht, Schwangerschaft oder durch anatomische Abweichungen, zum Beispiel der Lage des Magens, behindert werden.

Warum tritt Sodbrennen manchmal auf und manchmal nicht?

Unter gewissen, teils oben aufgeführten, Voraussetzungen kann unser Magenpförtner einfach nicht mit-, beziehungsweise, süße, fette und scharfgewürzte Speisen in rauen Mengen nicht mehr im Magen zurückhalten! Zudem senken Koffein, Nikotin und Alkohol (Achtung: Verdauungsschnaps!) den Muskeltonus (Muskelspannung) des Magen-Schließmuskels und sabotieren dessen Arbeit zusätzlich. Auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel (z.B. krampflösender und muskelentspannender) kann Reflux begünstigen.

„Brandschutz“

  • Meiden Sie Süßes und Fettiges weitestgehend (und vor allem die Kombination beider Übeltäter).
  • Nehmen Sie keine übergroßen Portionen zu sich – auch wenn’s noch so gut schmeckt.
  • Lassen Sie sich Zeit beim Essen (mindestens 20 Minuten) kauen und genießen Sie jeden Bissen intensiv.
  • Tun Sie während des Essens nichts anderes. Nicht Fernsehen, nicht Autofahren, nicht Arbeiten.
  • Achten Sie darauf, dass Nahrung und Getränke wohl temperiert (weder zu heiß noch zu kalt) sind.
  • Reduzieren oder vermeiden Sie den Konsum koffeinhaltiger und stark zuckerhaltiger Getränke, von Alkohol oder Nikotin.
  • Essen Sie zwei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr. Sich flach hinzulegen verstärkt die Beschwerden. Deshalb verschafft auch der gute alte Verdauungsspaziergang Erleichterung.
  • Bleiben Sie locker, auch was die Kleidung angeht (keine engen Gürtel tragen).
  • Kaugummi: Langsam-rhythmisches Kauen inspiriert die Speisenröhren-Muskulatur, ihre Peristaltik (Wellenbewegung für den Transport zum Magen) zu verbessern. Gleichzeitig regt das Kauen die Speichelbildung an – aufsteigende Magensäure wird verdünnt und leichter nach unten befördert.

Sodbrennen – ein Fall für den Arzt?

Nicht, wenn es eher selten, unter gewissen Ernährungs-Umständen auftritt. Für solche Ausnahmefälle finden Sie hier in Ihrer Apotheke rezeptfreie „Helfer“, die neben den vorstehend genannten Maßnahmen dafür sorgen, dass sie das Festessen nicht umgehend büßen müssen.

Wenn Sie allerdings einmal wöchentlich oder häufiger, oder länger als zwei Tage am Stück unter Pyrosis leiden, sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen. Schließlich kann häufiges, unbehandeltes Sodbrennen zu einer Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagits) führen.

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