Wenn die Beine keine Ruhe geben: Restless-Legs-Syndrom

By | 1. Januar 2014

Kommt Ihnen das bekannt vor? Gerade wenn man sich’s gemütlich machen will, alle Viere von sich strecken, dann wollen diese einfach nicht stillhalten! Ein Kribbeln, Jucken, Ziehen in den Beinen und/oder Armen hält vor allem abends und nachts auf Trab. Denn gibt man dem Bewegungsdrang nach, indem man aufsteht und ein paar Schritte tut, lassen die Symptome nach. Es könnte sich dabei um das Restless-Legs-Syndrom (RLS) handeln. Betroffen sein können Frauen, Männer, Senioren, auch Kinder bleiben nicht verschont. Jüngere Menschen sind jedoch seltener betroffen als ältere.

Problematisch wird es, wenn uns die „Zappelbeine“ zu viel des dringend nötigen Schlafes rauben, wenn sie uns nicht nur am Einschlafen hindern, sondern uns auch noch nachts aufwecken. Dann ist mit ständiger Übermüdung und den entsprechenden Einschränkungen tagsüber zu rechnen, wie Lustlosigkeit, Unkonzentriertheit bis hin zu Erschöpfungszuständen.

Tagsüber, solange man sowieso aktiv ist, treten die Beschwerden nur selten auf. Wenn es allerdings zu längeren Ruhighalte-Phasen kommt, macht sich der Bewegungsdrang der Extremitäten wieder gnadenlos bemerkbar. Das kann sehr unangenehm sein und sozial einschränkend (das „Zappeln“ nimmt keine Rücksicht darauf, ob man sich grad‘ in einer Besprechung, im Konzert, Theater oder in einer anderen Situation befindet, die Stillsitzen erfordert).

Den ruhelosen Beinen auf die Schliche gekommen …

ist man bisher nicht vollständig. Doch man ist der Ursache/den möglichen Ursachen auf den Fersen. Der „Postbote“ Dopamin, der Nachrichten von Nerv zu Nerv übermittelt, spielt offensichtlich eine Rolle. Es scheint eine genetische Veranlagung für RLS zu geben. Aber auch ganz andere Krankheiten/Einschränkungen können unruhige Beine begünstigen. Dazu gehören etwa eine erheblich reduzierte Nierenfunktion oder bestimmte Formen von Arthritis, weiter können eine Polyneuropathie, Durchblutungsstörungen oder Eisenmangel die Ursache sein, während der Schwangerschaft tritt RLS bevorzugt auf (endet aber gewöhnlich mit der Niederkunft).

Erste Hilfe für die Ruhelosen

  • Kalte oder warme Fußbäder und Güsse.
  • Einreiben der Beine mit Franzbranntwein, eine Massage.
  • Tagsüber körperlich aktiv sein und abends nochmal bewegen (Spaziergang, Hometrainer) damit die Beine genügend „Auslauf“ haben.
  • Regelmäßig Dehnübungen durchführen, auch vor dem Schlafengehen.
  • Auf Koffein, Teein, Alkohol und Tabak verzichten.
  • Für „Schreibtischtäter“: Nicht zu lange ohne Unterbrechung sitzen, wenigsten zwischendurch die Unterschenkel beschäftigen (Füße auf dem Boden, im Wechsel Fersen/Fußspitzen heben), vielleicht lässt sich auch ein Stehpult einrichten?

Konsultieren Sie Ihren Arzt

Zum einen, um abzuklären, ob es sich tatsächlich um RLS handelt (das dann entsprechend behandelt werden kann) oder ob das Zappeln eine Auswirkung einer der vorstehend beschriebenen Erkrankungen ist. In diesem Fall legen sich durch eine gezielte Therapie dieser Ursache die Beschwerden (und die Beine zur Ruhe).

Lassen Sie den psychischen und physischen Druck nicht unnötig wachsen. Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Unkonzentriertheit tagsüber infolge des Schlafmangels und soziale Einschränkungen aufgrund der ruhelosen Beine können und müssen vermieden werden.

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