Wenn Kinder häufig husten

By | 1. Januar 2014

Im Gegensatz zu Erwachsenen sind Kinder viel häufiger von Atemwegsinfekten betroffen, infolgedessen hustet mancher Nachwuchs – mal mehr, mal weniger – den ganzen Winter hindurch. Ist das völlig normal? Sollen Kinder samt Eltern diesen Zustand erdulden oder muss dem Husten immer auf den Grund gegangen werden? Und schließlich: Was verschafft Linderung?

Ist das (noch) normal?

Sechs bis zwölf Erkältungen pro Jahr sind bei Kindern bis zum Alter von etwa acht Jahren nichts Außergewöhnliches. Da sie in Kindergarten und Schule ständig in engem Kontakt mit anderen sind – und irgendein Kind ist immer erkältet – machen laufende Nasen und Husten fast ununterbrochen die Runde.

Abwarten und (Husten-)Tee trinken oder abklären?

Der Husten an sich ist ja keine Krankheit, sondern ein Reflex, der unter anderem ausgelöst wird, um Fremdkörper (etwa Schleim, Krankheitserreger oder einfach Schmutz) aus Lunge und Bronchien herauszubefördern.
Die unterschiedlichen Formen – trockener, so genannter Reizhusten; Erkältungshusten; Bronchitis; Pseudokrupp; asthmatischer Husten, verbunden mit Atemnot; Gewohnheitshusten – geben Aufschluss über die Ursache und die jeweils erforderliche Behandlung.
Hält zum Beispiel ein Erkältungshusten länger als 14 Tage an, sollte der Kinderarzt aufgesucht werden, damit sich dieser nicht zur hartnäckigen Bronchitis (Entzündung der Bronchien mit anhaltendem Husten und Schleimproduktion) entwickelt.
Reizhusten wird oftmals ausgelöst durch Fein-/Hausstaub (Milbenkot) oder durch andere Allergene wie Schimmel, Tierhaare etc., auch trockene Heizungsluft kommt als Ursache infrage. Der ständige Hustenreiz kann zu Schmerzen in der Brust führen, er klingt „bellend“ und ist nicht von Auswurf begleitet. Tritt der lästige Reiz (wie bei Tante Eulalie: ihr einziger Reiz war der Hustenreiz) häufig und wiederholt auf und ist die Ursache – beispielsweise trockene Heizungsluft – nicht offensichtlich und leicht zu beheben, muss auch hier ärztlich abgeklärt werden.
Pseudokrupp ist eine durch Viren ausgelöste Entzündung der Schleimhaut im Kehlkopfbereich. Überwiegend nachts leiden dann Säuglinge und Kleinkinder unter einem harten, bellenden, lauten Husten; meist geht damit eine Schwellung der Schleimhäute einher und die Atmung ist behindert. Frische Nachtluft sorgt hier schnell für Kühlung und Linderung (das Kind gut „einpacken“ bevor Sie mit ihm raus, ans offene Fenster oder auf den Balkon gehen). Nach so einem Anfall ist auf jeden Fall ein Besuch beim Kinderarzt angezeigt.
Unbedingt muss die Ursache eines länger als vier Wochen andauernden Hustens ärztlich abgeklärt werden. Denn sollte es sich um Bronchialasthma handeln – hier gibt es verschiedene Formen – steigert das frühzeitige Erkennen und Behandeln die Heilungschancen. Bei Kindern sind die Aussichten auf Heilung durch entsprechende konsequente Behandlung sehr gut.
Wenn sich Husten und Hüsteln Ihres Kindes (mit geöffnetem Mund, frei von sonstigen Beschwerden oder Fieber, gerne bei Gelegenheiten, da es dem Betroffenen langweilig ist – nach Ablenkung oder während des Schlafes dagegen herrscht Stille) in keine der oben aufgeführten Kategorien einordnen lassen, kann es sich tatsächlich um einen Gewohnheitshusten handeln. Das Gute daran: aus medizinischer Sicht harmlos! Die Kehrseite: Gewohnheitshusten kann außerordentlich hartnäckig sein. Er wird meist unbewusst „gepflegt“, weil die Zuwendung und Aufmerksamkeit, die dem Hustenden zuteilwird, angenehm ist. Es kann helfen, den Husten zu ignorieren und sich dem Kind, ohne dass es „Hustensignale“ sendet, zu  widmen.

Erste Hilfe bei Husten

  • Grundsätzlich wirkt Feuchtigkeit positiv – von Innen und von Außen; also: viel trinken, Wasser und Tee, und für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen, besonders in den Schlafräumen (vor dem Schlafen gut lüften, Luftbefeuchter oder auch ein nasses Handtuch im Zimmer leisten gute Dienste; die Raumtemperatur sollte im Schlafzimmer eher niedrig sein, das wirkt abschwellend).
  • Den Oberkörper beim Schlafen höher zu lagern (zweites Kopfkissen) verbessert das Abfließen des Schleims.
  • Die gute alte Honigmilch (Honig in der Milch nur auflösen – nicht kochen) eignet sich hervorragend als Schlummertrunk.
  • Was den Tee angeht, haben sich etwa Süßholz, Efeu, Thymian und Primel als schleimlösend bewährt. Wir stellen Ihnen auch gerne eine Mischung zusammen. Beruhigend und den Hustenreiz stillend wirken unter anderem Fenchel, Malvenblüten, Isländisch Moos, Eibischwurzel … fragen Sie uns!
  • Extrem wirksam gegen quälenden Hustenreiz ist Fenchelhonig; vertreibt den Husten löffelweise.

Gegen den Erkältungshusten ist mehr als ein Kraut gewachsen, damit er sich schnell wieder verzieht.

  • Auch in Form rezeptfreier Tropfen/Säfte erhältlich. Und nicht zu vergessen: Schmieren und Salben hilft allenthalben – Brust und Rücken einreiben – die Wirkstoffe werden sowohl beim Einatmen als auch über die Haut aufgenommen. Die Schleimhäute feucht zu halten, bei größeren Kindern gerne durch Gurgeln (Salbeitee) oder das Lutschen von (Husten-)Bonbons und Pastillen, stillt ebenfalls den Hustenreiz und verbessert die Funktion der Mundschleimhaut bezogen auf die Krankheitsabwehr wesentlich.
  • Vollbäder oder Inhalationen mit ätherischen Ölen verschaffen Erleichterung – hier muss ebenfalls das Alter des Kindes berücksichtigt werden.
  • Den ganzen Körper warmhalten (ein leichter Schal darf auch drinnen getragen werden).

Mithilfe dieser Tipps sollten Sie und Ihr Kind den Husten innerhalb von 14 Tagen loswerden. Wir unterstützen Sie gerne dabei.
 

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