Diabetes – so kommen Sie trotz Zuckerkrankheit gut durch den Winter

By | 1. Dezember 2013

Kälte, starke Temperaturunterschiede (drinnen/draußen) und freilich die zahlreichen süßen Versuchungen in der Weihnachtszeit sind für den sensiblen Diabetiker-Stoffwechsel eine besondere Herausforderung. Doch mit ein paar Tricks und Kniffen haben Betroffene keine Schwierigkeiten, die kalte Jahreszeit gut und unbeschadet zu meistern.

Vitamin D

„Insgesamt kann der Diabetesstoffwechsel durch Vitamin D stabilisiert werden. Ein Mangel sollte deshalb in jedem Fall vermieden werden, in manchen Fällen kann eine gezielte Vitamin D-Therapie durchaus sinnvoll sein“, so Professor Badenhoop bei der Pressekonferenz der 7. Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) am 15. November 2013. Die Forscher um Professor Badenhoop haben nachgewiesen, dass Vitamin D den Blutzuckerstoffwechsel stabilisiert, da die insulinproduzierenden Zellen mehr des wichtigen Hormons herstellen, wenn ausreichend Vitamin D im Körper vorhanden ist. Bei von Diabetes mellitus Typ I betroffenen Kindern wurde die Funktion der Betazellen (schütten das Hormon Insulin aus) durch Vitamin D-Gaben sogar erheblich verbessert.
Konsequenz: Im Winter besonders darauf achten, dass kein Vitamin D-Mangel entsteht. Zum einen sind Aufenthalte im Freien sehr wichtig (Spaziergänge), weil zur körpereigenen Vitamin D-Synthese Sonnenlicht erforderlich ist. Zum anderen kann eine gezielt Nahrungsergänzung sinnvoll sein, wer es genau wissen will, lässt seinen Vitamin D-Spiegel ermitteln.

Den Gelüsten nach Süßem ein Schnippchen schlagen

Jetzt, da es an allen Ecken weihnachtet und nicht nur die Lichtlein auf den Tannenspitzen blitzen, sondern auch verführerische Düfte nach Lebkuchen und allerlei sonstigem Gebäck uns in Versuchung führen, sollte man sich angewöhnen …
… sich nie mit leerem Magen den süßen Verlockungen auszusetzen – besser einen gesunden „Boden legen“ damit wir nicht die Kontrolle verlieren und uns selbigen hoffnungslos ausliefern. Ein bisschen Naschen ist doch in Ordnung und wenn wir es vermeiden, dabei hungrig zu sein, gelingt es auch, die vernünftige „Dosis“ nicht zu überschreiten.
… eher zur Wurst (zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten) als zum kandierten Apfel zu greifen; wenn wir die dann noch mit Curry, Meerrettich oder Senf anstatt mit Ketchup würzen (auch das Brötchen muss nicht zwangsweise verspeist werden), dann machen wir doch alles richtig!
ein Stück Bitterschokolade (Kakaogehalt über 70 Prozent) parat zu haben; dann kann dem Verlangen nach Süßem Bitteres gegeben werden. Das funktioniert! Langsam auf der Zunge zergehen lassen und im siebten Kakao-Himmel schweben – hebt eher die Stimmung, als den Blutzuckerspiegel.

Bewegung baut Insulin ab – auch im Winter!

Besonders für Typ II-Diabetiker ist Sport ein hervorragendes Werkzeug, um den Blutzuckerspiegel in Schach zu halten. Eine gut ausgebildete Muskulatur sorgt permanent für einen höheren Energieverbrauch/eine bessere Glukoseverbrennung (nicht nur während des Trainings!). Also keine Ausflüchte suchen (zu dunkel, zu stürmisch, zu kalt, zu nass, zu glatt …), sondern mit angepasster Kleidung („Zwiebelsystem“ inklusive Kopfbedeckung und Handschuhen) und wenn’s sein muss, mit Spikes an den Schuhen, das Weite suchen. Tägliches Draußensein tut doppelt gut: Wir geben wir unserem Körper die Chance, überschüssigen Zucker loszuwerden und Vitamin D zu bilden.
Aber bitte bei größeren Anstrengungen (Joggen, Radfahren) keinen Kaltstart hinlegen, sondern durch Aufwärmen Muskulatur und Kreislauf immer vorbereiten. Und riskieren Sie keine Hautschäden – freie Hautstellen bei Temperaturen unter 8 Grad auf jeden Fall mit einem fetthaltigen Produkt gut eincremen, damit sie vor Rissen geschützt sind. Schuhe müssen perfekt passen, sonst könnten sich unbemerkt Blasen bilden (Kälte reduziert das Schmerzempfinden in den Extremitäten).
Vorsicht ist geboten beim Vorliegen von Herzerkrankungen und Bronchial-Asthma – besser „grünes Licht“ vom Hausarzt geben lassen. Das Herz muss bei Kälte mehr leisten, da die Blutgefäße zunächst stärker zusammengezogen, enger, sind. Auf „Betriebstemperatur“ zu kommen, könnte daher für Herz-Kreislauf-Erkrankte beschwerlich werden. Asthmatiker sollten sich bei niedrigen Temperaturen nur so stark belasten, dass noch durch die Nase eingeatmet werden kann und die Luft nicht eiskalt Bronchien und Lungen erwischt; ein bronchialerweiterndes Spray sollte grundsätzlich mitgeführt werden.
Und schließlich: Auch „indoor“ gibt es genug Möglichkeiten, zu sporteln: Ob im Hallenbad, Sportstudio oder in den eigenen vier Wänden: Wer will, findet Möglichkeiten, wer nicht will, findet Gründe!

Blutzuckerwerte unter Kontrolle

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß? Diese Einstellung ist lebensgefährlich. Auch und vor allem an Fest- und Feiertagen wie gewohnt Blutzuckermessungen durchführen. Sehen Sie der Wahrheit ins Auge, dann kann rechtzeitig gegengesteuert werden.

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