Zaubermineral Zink?

By | 1. Dezember 2013

Zink hat viele Zuständigkeiten: Das Spurenelement ist beteiligt an vielen Stoffwechselvorgängen, stärkt die Abwehrkräfte, fördert Heilungsprozesse, ist wichtig für die Sinneswahrnehmung, für die Wirkung verschiedener Hormone – wir benötigen Zink mit Haut und Haar. Es gilt, nach Eisen, als das zweitwichtigste Mineral für lebende Organismen.

Zink – Zn im Periodensystem der Elemente mit der Ordnungszahl 30

Als Spurenelement kommt es, wie der Name schon sagt, nur in Spuren (zwei bis vier Gramm) in unserem gesamten Körper, vor. Doch diese geringe Menge sollte ständig auf dem nötigen Niveau gehalten werden, denn speichern können unsere Zellen das essentielle Mineral nur kurz. Es muss regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden.

Was genau kann Zink?

Viele Enzyme arbeiten „verzinkt“, soll heißen, Zinkmangel bewirkt bei über zweihundert Enzymen und Proteinen einen Aktivitätsverlust. Folgende Aufgaben können dann nicht mehr ausreichend erfüllt werden:
Schutz gegen Freie Radikale, Regenerations- und Wachstumsabläufe, Immunabwehr (die vorübergehende Einnahme von ungefähr 20 mg Zink (Erwachsene), über den Tag verteilt, beschleunigt den Heilungsprozess akuter grippaler Infekte und lindert die Symptome), Blutbildung, regelrechtes Sehen, Riechen, Hören, Schmecken, Abbau von Alkohol in der Leber, Eiweiß-, Fett- und Kohlehydratstoffwechsel – auch im Stoffwechsel der Geschlechts-, Schilddrüsen- und Wachstumshormone „spielt“ Zink mit. Weiter vermindert es die Aufnahme giftiger Schwermetalle (Quecksilber, Blei, Cadmium) durch den Darm.

Welche Nahrungsmittel enthalten Zink?

Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sind wichtige Zinklieferanten, Austern enthalten besonders viel davon, ihr guter Ruf als Aphrodisiakum beruht vermutlich auf dieser Tatsache; Kalb-, Rind- und Schweineleber haben ordentlich Zink, weiter Haferflocken, Roggen- und Weizenkeimlinge, Hirse, auch Käsesorten wie Emmentaler, Edamer, Tilsiter und Gouda sind relativ zinkhaltig. Hülsenfrüchte wie Linsen, Sojabohnen, Nüsse (Paranüsse, Cashewkerne) und Eier transportieren ebenfalls das begehrte Mineral. Grundsätzlich ist für uns tierisches Zink besser nutzbar, da Pflanzen häufig Phytinsäure enthalten, welche die Aufnahme von Zink hemmt.

Die Höhe des Tagesbedarfes

beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei Frauen 7, bei Männern 10 Milligramm täglich. Bei Säuglingen und Kindern ist der Bedarf altersabhängig und steigt von 1 (Neugeborene) bis 9,5 Milligramm (15-jährige Jungen) pro Tag.

Ein erhöhter Bedarf, beziehungsweise die Frage, ob Zink zusätzlich eingenommen werden sollte, ergibt sich in Fällen, da

  • grundsätzlich wenig Zinkhaltiges verzehrt wird (beispielsweise Vegetarier, Veganer),
  • eine Schwangerschaft vorliegt und während der Stillzeit,
  • Leistungssport betrieben wird,
  • anhaltende Durchfälle, Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, oder Morbus Crohn, Immunschwäche (AIDS), Hautkrankheiten (Akne, Neurodermitis), Diabetes mellitus, Leber-/Nierenerkrankungen, Krebs, chronische oder akute Infektionen bestehen.
  • Auch während der Wachstumsphasen kann ein gesteigerter Zinkbedarf auftreten.

Welche Folgen kann eine ungenügende Zinkversorgung haben?

So vielseitig die Aufgaben des Mineralstoffs, so unterschiedlich die Symptome eines Mangels:

Betroffene fühlen sich müde, antriebslos, erschöpft, unterliegen starken Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen, leiden unter Konzentrationsschwäche.
Veränderungen der Haut (Trockenheit, Schuppenbildung, Neigung zu Pilzerkrankungen, zu Ekzemen, zu Dehnungsstreifen während der Schwangerschaft oder durch Kraftsport, zu entzündlichen Hauterkrankungen mit Rötungen und Pusteln).
Die Nägel sind eher brüchig, zeigen eventuell weiße Flecken; die Haare werden dünner, es kann zu schlechterem Haarwachstum und auch zu Haarausfall kommen.
Haut- und Nagelprobleme bessern sich häufig deutlich nach einer mehrwöchigen Zinkkur.
Gesteigerte Infektanfälligkeit ist ein Indikator für ein bestehendes Zinkdefizit: Häufige Erkältungen, Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Raum, Magen- oder Darmprobleme.
Hormonelle Veränderungen: Infolge Zinkmangels können Potenzstörungen bzw. reduziertes sexuelles Interesse, verminderte Empfängnisbereitschaft, in Extremfällen sogar Unfruchtbarkeit auftreten.
Das Wachstum (Kinder, Jugendliche) kann gestört, die Blutzuckerwerte können infolge einer dürftigen Zinkversorgung erhöht sein.
Mit allen Sinnen genießen – auch dafür braucht es Zink. Ansonsten treten möglicherweise Nachtblindheit, Augentrockenheit, plötzliche Sehstörungen, Beeinträchtigungen des Geruchs- und/oder des Geschmackssinns auf.

Zuviel Zink?

Eine Überdosierung durch Lebensmittel ist praktisch unmöglich. Würde allerdings Zink über einen längeren Zeitraum in unangepasst hoher Menge zugeführt werden, würde das zu Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen führen.

Bin ich „zinkmäßig auf dem Laufenden“?

Sollten Sie bei sich Umstände oder Anzeichen feststellen, die auf einen Zinkmangel hinweisen, dann besuchen Sie uns in der Apotheke. Wir erörtern mit Ihnen gern diese „Signale“ und überlegen gemeinsam mit Ihnen, was genau zu tun ist. Im Zweifelsfall gibt eine Blutuntersuchung Aufschluss.
 

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