Harninkontinenz bei Männern

By | 1. Oktober 2013

Den Männern ist es meist noch peinlicher als den Frauen, „in diesem Bereich“ Schwierigkeiten zu haben. Dabei sind einige Männer bereits ab dem 40. Lebensjahr betroffen, nach dem 60. Lebensjahr steigt die Quote stetig an. Also kein Grund sich zu schämen, sondern eher einer, umgehend den Doktor aufzusuchen um schnellstens die Ursache für diese unangenehme Veränderung abklären zu lassen.

Formen und Auslöser

Nach Verletzungen oder chirurgischen Eingriffen im Beckenraum (beispielweise nach Prostataoperationen) tritt häufig eine Belastungsinkontinenz auf. Und nicht immer sind etwaige Muskel- oder Nervenverletzungen für das Malheur verantwortlich; eine Absenkung des ursprünglich starken Schließmuskels kann auch (muss aber nicht) eine Folge der kompletten Entfernung der Prostata sein.

Nervenschäden/-reizungen, hervorgerufen durch Operationen, neurologische Erkrankungen oder Reizzuständen der Harnblase durch Harnwegsinfekte oder durch Blasensteine können eine so genannte Dranginkontinenz verursachen. Auch eine Prostatavergrößerung oder eine Verengung der Harnröhre könnten die Ursache sein. Unter Dranginkontinenz versteht man einen plötzlich auftretenden, kaum zu unterdrückenden Harndrang, eine gewisse „Hyperaktivität“ der Harnblase. Mit zunehmendem Alter tritt die Dranginkontinenz häufiger auf.

Denselben Effekt wie bei einem undichten Wasserhahn haben wir bei der Überlaufinkontinenz. Weil die Harnblase sich nicht mehr vollständig entleeren kann und deshalb ständig überfüllt ist, verliert der Betroffene permanent Urin.

Kann man(n) die Harnblase erziehen?

Klar! In manchen Fällen sind es die eigenen „Toilettengewohnheiten“, die eine Blasenschwäche provozieren. So kann sich durch zu häufige Toilettengänge („wer weiß, wann sich wieder Gelegenheit bietet“) die Blase auf ein kleineres Urinfassungsvermögen einstellen. Andererseits wird bei ausgesprochen seltenen Toilettengänge die Blasenmuskulatur permanent überdehnt und auch das kann die Funktion irgendwann beeinträchtigen.

Männer, lasst die Muskeln spielen …

… und zwar die Beckenbodenmuskeln! So kommen wir ihnen auf die Spur:

Bitte Platz nehmen auf einem Stuhl mir harter Sitzfläche. Das ermöglicht uns, bei aufrechtem Oberkörper, die beiden Sitzhöcker wahrzunehmen. Der Oberkörper bleibt absolut ruhig, während wir, ohne auf dem Stuhl herumzurutschen, uns auf eben diese Sitzhöcker konzentrieren und sie nacheinander nach vorne ziehen, nach hinten schieben, kreisende Bewegungen mit ihnen ausführen; und die Kür: wir bemühen uns, dass sich die Sitzhöcker nähern, wir ziehen sie sozusagen in der Mitte zusammen.
Nach Anspannung folgt immer Entspannung – das ist ganz wichtig!

Durch diese einfachen Übungen, mehrmals täglich durchgeführt, lokalisieren und trainieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur. Nicht nur auf dem Stuhl zuhause, sondern bei vielen anderen (Sitz-)Gelegenheiten.

Entsprechendes Training lässt sich auch sehr gut und unauffällig im Stehen durchführen. Anfangs noch ungewohnt, wird es mit der Zeit immer leichter fallen, den Beckenboden anzuspannen, sprich, ihn anzuheben, den Damm ins Becken „hineinzuziehen“. Die Schließmuskeln des Darmes und der Harnröhre ziehen sich dabei zusammen, genau wie bei dem Versuch, dem Stuhl- oder Harndrang nicht nachzugeben. Mit den Händen kann kontrolliert werden, dass die Gesäß- und Bauchmuskulatur dabei entspannt bleibt. Je häufiger und länger die „Trainingseinheiten“, desto erfolgversprechender.

Diskrete, sichere Hilfsmittel, die das Leben mit einer Blasenschwäche erleichtern, erhalten Sie bei uns in der Apotheke. Wir beraten Sie gerne, auch hinsichtlich rezeptfreier Medikamente, die Ihnen zu schnelleren Erfolgen verhelfen.
 
 

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