Erfolgreiche Zahnpflege Teil III, Jugendliche und junge Erwachsene

By | 1. Oktober 2013

In den vergangenen Ausgaben waren der richtige Start in ein gesundes Zahn-Leben und die notwendige, kontinuierliche Pflege des jungen Gebisses Themen. Im „fortgeschritten“ (diesbezüglich: jugendlichen) Alter geht nichts über’s „Nicht-Nachlassen“ – obwohl und erst recht weil das Leben gewisse Versuchungen (Genussmittel) bereithält, die unter anderem den Zähnen schaden. Außerdem ist die Zeit vom 13. bis zum 21. Lebensjahr beliebt, um aus medizinischer oder/und ästhetischer Indikation erforderliche Korrekturen mittels Zahnspange durchzuführen.

Was Zähnen und Zahnfleisch nicht schmeckt

Geben wir den Zähnen Saures?! Säure vor allem in Getränken (Softdrinks, Cocktails, Säfte, „Smoothies“, Weißwein) attackiert den Zahnschmelz und hält den pH-Wert im Mund auf einem Level, welches hervorragende Bedingungen für den Angriff der Kariesbakterien bietet. Deshalb bitte diese Getränke der Kategorie Genussmittel zuordnen, die man sich, wie Süßigkeiten, ab und an gönnt, aber nicht ständig konsumiert. Doch auch klassisch gesunde Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Ananas oder Kiwis begünstigen die Erosion des Zahnschmelzes, Spinat und Rhabarber enthalten Oxalsäure, die Kalzium bindet und es dadurch den Zähnen entzieht. Austricksen kann man die beiden Kalziumräuber, indem man sie mit Sahne, Sauerrahm, Joghurt oder Quark vereint genießt. Und frisches Obst zu meiden wäre auch keine sinnvolle Lösung – dagegen mit dem Zähneputzen eine halbe Stunde zu warten, verhindert, dass der Zahnschmelz (weil er sauer ist) abgerubbelt wird. Den Mund gründlich zu spülen (mit Wasser) oder Kaugummi kauen tut nach dem Sauer-Essen gut.

Rauchzeichen

Es ist erwiesen: Bei Rauchern ist das Risiko, an Zahnfleischentzündung (Paradontitis) zu erkranken, um das Fünf- bis Sechsfache erhöht. Nach einer Studie zum Thema Mundgesundheit sind 27,1 Prozent der Raucher zwischen 35 und 44 Jahren von einer schweren Paradontitis, einer nahezu irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates, betroffen. Auch der Kieferknochen kann durch Nikotinmissbrauch geschädigt werden. Die „Beißerchen“ von Rauchern sind zudem optisch weniger ansprechend (mit der Zeit entsteht eine gelbliche Tönung), vielleicht fällt es dadurch leichter, sich frühzeitiger als üblich von ihnen zu verabschieden.

Dran bleiben

Gewohnheiten wie gründliches, etwa 3-minütiges Putzen morgens und abends sowie im Anschluss an Mahlzeiten, außerdem eine tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalzahnbürste werden selbstverständlich beibehalten. Laut Statistik ist Karies bei 16-Jährigen aufgrund konsequenter Prophylaxe deutlich zurückgegangen – also weiterhin zweimal jährlich den Zahnarzt konsultieren, dann bleibt alles gut.

Zähne hinter Gittern

Vielleicht wird bei einem der regelmäßigen Zahnarztbesuche eine Fehlstellung diagnostiziert. Bei ungefähr 90 Prozent der Menschen stehen Ober- und Unterkiefer nicht optimal zueinander oder eigenwillige Zähne verhindern ein passgenaues Zubeißen. Ob die Zähne zu eng stehen oder zu weit, ob ein Vor-/Überbiss, ein Kreuzbiss oder der offene Biss vorliegt – es gibt einige Spielarten, wie Kiefer oder Zähne aus der Reihe tanzen und deshalb eine Korrektur fordern.
Doch seien Sie entspannt – der Zahnarzt Ihres Vertrauens wird Sie, falls eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich ist, informieren, wann die Zeit gekommen ist und dass etwas, beziehungsweise was genau unternommen werden muss, um den Wildwuchs in seine Schranken („Brackets“) zu weisen.
Auch kosmetische Gesichtspunkte können Anlass für eine „Klammer“ geben, doch wenn Gefahr im Verzug ist, beziehungsweise infolge einer Fehlstellung/Fehlbelastung dauerhafte Einschränkungen oder Schäden (erhöhtes Risiko für Karies oder Zahnverschleiß, Zahnfleischrückgang, Folgebeschwerden wie Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen) zu befürchten sind, führt kein Weg daran vorbei.
Ein guter Kieferorthopäde nimmt sich Zeit für Untersuchung und Diagnose, vom Befund über die Risiken bis hin zum erwartenden finanziellen, behandlungstechnischen und zeitlichen Aufwand wird er bereitwillig aufklären.

Es war einmal: Die Zahnspange und das Selbstbewusstsein

Die beiden haben im Wandel der Zeit nicht nur Frieden miteinander geschlossen, die Zahnspange wird heute sogar mit Stolz getragen. Von wegen peinlich! In allen Farben, glitzernd oder schlicht, mal ganz abgesehen davon, ob aus medizinischer Sicht die festsitzende oder lose Variante zielführend ist – die „Schneeketten“ von heute werden modischen Aspekten und dem individuellen Geschmack gerecht. Und wer es doch diskreter mag, für den gibt es sogar eine unsichtbare, die „Invisalign-Spange“ – die allerdings nicht im Milchgebiss eingesetzt werden kann.

Verschärfte Mundhygiene

Leichter zu reinigen ist freilich die herausnehmbare „Klammer“, weil sie extern mit Zahnbürste und Zahncreme unter guter Sicht geputzt werden oder auch mal ein Bad in einer Gebiss-Reinigungstabletten-Lösung nehmen kann. Auch die Zähne lassen sich spangenlos ungehindert pflegen.

Bei festen Spangen sollte das Zähneputzen nach dem Essen ausgedehnt und extrem gründlich vorgenommen werden, damit sich keine Speisereste zwischen Zähnen und Drähten ansammeln und Beläge bilden können, welche wiederum die Kariesgefahr erhöhen. Flauschzahnseide und Interdentalzahnbürsten leisten hier gute Dienste.
Wir beraten Sie gern hinsichtlich optimaler Pflegeprodukte – damit auch die „Spangenzeit“ ohne Zahn-Läsionen überstanden wird.

Bei beiden Varianten ist das gewissenhafte Einhalten der Kontrolltermine äußerst wichtig für den Erfolg!

Zahnzusatzversicherung?

Wenn, dann muss diese unter Dach und Fach sein, bevor der Arzt die Notwendigkeit einer kieferorthopädischen Behandlung erkannt hat. Ansonsten ist der „Ernstfall“ keiner für die Versicherung!
Nachdem wir uns bisher ausgiebig mit dem Werden und Wachsen der Zähne beschäftigt haben, wird in der nächsten Ausgabe unserer „Zahnreihe“ das Thema Zahnersatz in den Mittelpunkt gerückt.
 

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