Wenn Frauen Probleme haben…. – Inkontinenz

By | 1. September 2013

Wenn Frauen Probleme haben… – Inkontinenz

Ein unangenehmes Thema, das circa 14 Prozent der über 40-Jährigen bewegt. Apropos Bewegung: Durch einfache, regelmäßige Übungen bekommen wir eigenwillige Harnblasen deutlich besser unter Kontrolle. Und keinesfalls handelt es sich bei dem Problem um ein Privileg der Damen ab dem mittleren Lebensalter; auch junge Frauen sind aus unterschiedlichen Gründen betroffen – je eher die Beckenbodenmuskulatur aktiv trainiert wird, umso besser. Peinliches Schweigen und stilles Erdulden bringen nicht weiter, scheuen Sie sich also nicht, Hilfe zu suchen (anstatt ständig die nächste Toilette) sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt/Gynäkologen.

Anzeichen

  • Erhöhter, scheinbar zwingender Harndrang
  • Gesteigerte Frequentierung „stiller Örtchen“
  • Unwillkürlicher, „selbstständiger“ Urinverlust (Niesen, Husten, sogar Lachen kann zur Qual werden)
  • Eventuell wiederkehrende (rezidivierende) Harnwegsinfekte

Gereizt – Ursachen gibt es viele

Die klassische Reizblase ist oft eine Folge wiederholter Blasenentzündungen. Auch hormonelle Veränderungen sowohl in der Pubertät als auch in den Wechseljahren wirken sich teils negativ auf die regelrechte Funktion des Beckenboden-Blasen-Systems aus. Eine Blasenschwäche kann die Folge einer Gebärmuttersenkung oder äußerlicher Einwirkungen (Operationen, Unfälle) sein, eventuelle Nervenschädigungen ziehen womöglich eine erschwerte Steuerung der Beckenbodenmuskeln nach sich. Aus welchen Gründen auch immer die Funktion der Beckenbodenmuskulatur eingeschränkt ist – sie will trainiert sein! So lässt sich Blasenschwäche aktiv verhindern, minimieren oder kurieren. Und das Beste: Beckenbodentraining zuhause richtig durchgeführt ist kostenlos (aber nicht umsonst). Nur positive Nebenwirkungen sind zu erwarten – Ausdauerfähigkeit und Geduld werden gefördert und gefordert, denn ein Vierteljahr sollten Sie schon durchhalten, ehe die Verbesserung spürbar wird.

Üben, üben, üben – der Beckenbodenmuskulatur auf der Spur

Wenn Sie den Bauch anspannen, den Po zusammenkneifen – trainieren Sie nicht die Beckenbodenmuskulatur! Sie liegen richtig (es kann tatsächlich liegend, sitzend oder stehend geübt werden) wenn Sie sich Ihren Unterleib als Eingang eines Fahrstuhls vorstellen und Sie das Gefühl haben, mithilfe der Kontraktion etwas hinaufziehen zu können. Immer und überall kann dieses „Fahrstuhlfahren“ unbemerkt praktiziert werden; und vergessen Sie nicht, den Aufzug immer wieder runterzulassen (zu entspannen).

3 x 3

Dreimal täglich sollten Sie „den Fahrstuhl einbauen“ in Ihren Tagesablauf, dreimal mindestens hintereinander die Übung wiederholen, ändern Sie den Rhythmus und die Dauer der Kontraktionen.
Wird diese „Gymnastik“ stehend durchgeführt, fassen Sie sich ruhig mal an den Allerwertesten, um zu prüfen, ob nicht doch die Gesäßmuskeln aktiviert sind.
Sie sind sich nicht sicher, ob Sie’s richtig machen? Dann beim nächsten Toilettengang ausnahmsweise einmal fahrstuhlfahren und feststellen, ob der Urinstrahl tatsächlich davon beeinflusst (unterbrochen) wird.

Differenzieren

Mit dieser Methode lernen Sie, die verschiedenen Muskelgruppen bewusst einzusetzen:
Begeben Sie sich in Bauchlage, ein Bein seitlich abgespreizt und angewinkelt. Spannen Sie nun der Reihe nach jeweils mehrere Sekunden Bauch-, Gesäß- und Beckenmuskulatur (Fahrstuhl) an. Wiederholen Sie mindestens fünf Mal diese Abfolge und verfahren Sie nach einem Beinwechsel ebenso.

Schneidersitz

Aufrecht sitzen, mit den Händen links und rechts abstützen und in dieser Position „Fahrstuhlfahren“.

Gymnastikball

Unter anderem lässt sich ein Pezziball wunderbar für die Kräftigung aller für kontrolliertes Miktieren (Harn lassen) relevanten Muskeln einsetzen. Der Ball hat die richtige Größe, wenn Ober- und Unterschenkel, während man auf ihm sitzt, einen rechten Winkel (oder einen minimal größeren) bilden. Für folgende Übung ist als weiteres Hilfsmittel ein Ring ideal, der den Ball fixiert (Ballschale, Gymnastikballring) und ein Wegrollen verhindert.
Frau setzt sich also aufrecht auf den befestigten Ball, Bauchnabel und die Fußspitzen bilden ein Dreieck (Beine sind geöffnet). Der Unterkörper führt dann konzentriert kräftige Bewegungen aus, die geeignet wären, denn Ball vor- und zurück zu bewegen, über die Ballschale hinaus zu drücken (was freilich nicht gelingt). Der Zweck dieser Bemühungen ist schließlich nicht eine Lageveränderung des Balles, sondern die Stärkung der Muskulatur. Genauso pressen wir den Ball abwechselnd nach rechts und links. Der Oberkörper bleibt bei all‘ diesen Anstrengungen aufrecht und ruhig, zentriert. Hat das gut geklappt? Prima.
Dann kommen wir zur diesbezüglichen „Königsdisziplin“: Mit dem Becken werden ausführliche kreisende Bewegungen durchgeführt (wir pressen unsere Sitzgelegenheit über rechts, nach hinten, nach links und dann nach vorne), immer langsam und bewusst arbeiten. Selbstverständlich das Ganze auch in die entgegengesetzte Richtung.

Es geht nichts über’s „Nicht-Nachlassen“

Bleiben Sie dran, erziehen Sie Ihre Beckenbodenmuskeln täglich – der Erfolg wird zwar etwas auf sich warten lassen, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut! Und solange Ihr „Abwassersystem“ noch Baustelle ist, finden Sie bei uns Produkte, die Ihr Leben erleichtern und wir beraten Sie gerne hinsichtlich rezeptfreier, meist pflanzlicher Mittel, die dazu beitragen, die „Sache“ erfolgreich in den Griff zu bekommen.
Und was die „Herren der Schöpfung“ betrifft: Sie haben wir nicht vergessen! In unserer nächsten Ausgabe widmen wir uns der männlichen Harninkontinenz.

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