Picknick – wenn nicht jetzt, wann dann?

By | 1. September 2013

Picknick – wenn nicht jetzt, wann dann?

 Schon im 17. Jahrhundert galt das „pique-nique“ in Frankreichs Adelskreisen als „très chic“. In England ist es seit Queen Victorias Zeiten populär „open air“ zu speisen, hatte ihre Majestät doch selber ihre Freude daran; bereits aus dieser Zeit stammt auch der klassische Picknickkorb, ausgestattet mit Geschirr und Besteck.
Wir folgen also einer edlen Tradition, wenn wir uns zum Mahl auf die grüne Wiese begeben, dort ist für alle Platz, die Tischreservierung kann man sich sparen und den „Dresscode“ getrost vergessen! Zugegeben, ein paar Dinge sollte man doch beachten, damit es nicht nur ein nahrhaftes, sondern ein fröhliches (oder sogar romantisches?), kommunikatives Zusammenkommen unter freiem Himmel wird, an das sich alle gern erinnern.

Picknick mit Familie/guten Freunden

Für Kinder (im Alter von eins bis 99) ist so ein „Qutdoor-Essen“ ein Fest! Können sie doch vor und nach dem Essen beliebig toben – mit im Gepäck sollten geeignete Bewegungsspiele (Bälle, Federballspiel, Indiaca, Frisbee-Scheiben) sein – wobei sich Kinder in der Natur immer wieder als sehr kreativ erweisen und sich mit Material beschäftigen können, welches von den Erwachsenen nicht einmal wahrgenommen wird. Apropos kindliche Kreativität – abhängig vom Alter der Kinder sollten die Eltern das Gelände in Bezug auf eventuelle Gefahren unter die Lupe nehmen.
Ein gemütliches Plätzchen aussuchen, welches auch Schatten bietet, abgelegen von der „Zivilisation“, dann stört auch ein gewisser Lärmpegel nicht, der sich eventuell beim Herumtollen entwickeln könnte. Speziell für Kinder bieten sich Getränke in Trinkflaschen und vorbereitete mundgerechte Häppchen an. Kein Tisch – keine Tischmanieren!

… für Verliebte

Nicht gleich unter, sondern erstmal auf die Decke – da rückt es sich doch viel leichter zusammen als im Restaurant. Am späten Nachmittag kann so ein Freiluft-„Date“ besonders romantisch werden, vielleicht beobachtet man den Sonnenuntergang mit einem Gläschen Roten in der Hand, zählt die Sterne  – und sollte es unerwartet frisch werden, bleibt einem nichts anderes übrig als sich gegenseitig zu wärmen und die in weiser Voraussicht mitgebrachte zweite Decke aus dem Kofferraum zu holen. Bei einem Picknick zu zweit kann hochwertiger Proviant schwer beeindrucken: Champagner (schon mal Schampus aus Pappbechern getrunken?), Baguette, Parmaschinken, feiner Käse, Oliven, saisonale Früchte in Hochform oder erlesene Schokolade zum Nachtisch … die Liebe geht durch den Magen! Ein Windlicht mitzunehmen (Streichhölzer nicht vergessen) ist sicher gemütlicher als eine Taschenlampe.

Das kann man abhaken:

  • Ausreichend große Decke(n), bevorzugt mit wasserundurchlässiger Unterseite
  • Eine Sitzgelegenheit (Campingsessel), sollte tatsächlich die 99-jährige Großmutter dabei sein
  • Geschirr, Besteck, Gläser – „echt“: erhöhtes Transportrisiko – oder die Wegwerf-Variante, Zahnstocher (eignen sich gut zum Picken mundgerechter Kleinigkeiten)
  • Korkenzieher, Flaschenöffner, Taschenmesser, Servietten (feuchte Reinigungstücher?), Küchenrolle
  • Baguette
  • „Sandwiches“ – den Belag betreffend sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Vegi-Sandwich mit Käse/Frischkäse/Erdnussbutter, deftig mit Leberwurst/Salami – je nach Gusto. Mit Tomaten, Zwiebeln, Rettich- oder Gurkenscheiben aufpeppen. Statt Butter können auch Mayonnaise, Ketchup oder Senf Verwendung finden, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
  • „Fingerfood“
    Hartgekochte Eier, fertig gebratene Wiener Mini-Schnitzel, Frikadellen, Würstchen, Käsewürfel, Gemüsestückchen, Dips?, gewaschenes und zerteiltes Obst, Muffins … ganz nach Neigung. Zum Transport eignen sich gut verschließbare Schüsseln (die sind nicht nur hygienisch, sondern auch abweisend zu „Mitessern“ wie Ameisen). Auf leicht Verderbliches wie rohe Speisen (Eier, Fleisch) und Fisch wird verzichtet.
  • Nudelsalat – der Klassiker
  • Getränke, heiß und/oder kalt, mit oder ohne Alkohol, Wasser
  • Salz und Pfeffer
  • Windlicht, Spielutensilien – je nach Tageszeit
  • Toilettenpapier (wenn es schon keine Toilette gibt, muss wenigstens Papier da sein)
  • Unbedingt Sonnencreme besorgen – es sei denn, es handelt sich um ein „Candlelight“-Picknick
  • Insektenschutz samt Zeckenzange
  • Badebekleidung und -tuch falls sich ein Gewässer in der Nähe befindet
  • Müllsack – damit wir spurlos verschwinden können

Zwei Beispiele für Nudelsalat im Nu (jeweils für 6 bis 8 Personen):

500 g Teigwaren – nicht zu weich kochen, gut kalt abschrecken, Abtropfen und Erkalten lassen.
500 g Fleischsalat, 10 Gewürzgurken und 1 Zwiebel (geschnitten) untermengen,
15 Minuten ziehen lassen.
Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Ist der Salat zu trocken, einfach vom Gurkenwasser etwas dazugeben.
Dieser Salat passt zu allem!

Etwas spezieller, aber auch schnell und lecker ist die mediterrane Version:
500 g Farfalle kochen wie oben, aber beim Abkühlen gleich
250 g Tiefkühlspinat dazu.
½ Glas getrocknete Tomaten in Scheiben und
6 frische Mini-Tomaten in Hälften schneiden.
1 Zucchini und
250 g frische Champignons in Scheiben schneiden (evtl. halbieren) und in Öl anbraten.
75 g Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne rösten.
Alles unter die Nudel-Spinat-Mischung geben und mit 3 EL Öl (von dem Glas mit den Trocken-Tomaten, Oliven- oder Knoblauchöl, nach Geschmack) und mit
Salz, Pfeffer und Balsamico-Essig abschmecken.

Jetzt noch gutes Wetter bei Petrus buchen, gute Laune einpacken und los geht’s, zum perfekten Picknick!
 

Share on Tumblr

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *