Den Sommer mit dem Glas einfangen – für Diabetiker geeignete Rezepte

By | 1. August 2013

Die süßen Früchtchen, die jetzt Saison haben, haben natürlich(en) Zucker – Fruchtzucker. Deshalb ist bei deren Konservierung darauf zu achten, dass nicht noch zusätzliche Zucker (Industriezucker) zugefügt werden; dann steht dem maßvollen Genuss nichts entgegen.

 

Wie war das nochmal mit dem Fruchtzucker?

Insbesondere bei Diabetes mellitus Typ II kommt die Zuckerkrankheit oft im Verbund mit Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck daher (Metabolisches Syndrom). Deshalb ist eine verstärkte Verwendung von Fruchtzucker (Fruktose), etwa als Zuckeraustauschstoff in Limonaden, Gebäck, kurzum in industriell hergestellten Lebensmitteln laut dem BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) nicht zu empfehlen. Fruktose braucht zwar kaum Insulin, um verstoffwechselt zu werden, ein übermäßiger Verzehr würde jedoch die Einlagerung von Fetten im Fettgewebe und in der Leber begünstigen. Doch wieder zurück zu unseren leckeren Sommerfrüchten, bei denen wir ganz bewusst keinen Industriezucker zuführen, sondern nur genießen, was die Natur ihnen mitgegeben hat.

Stachelbeer-Kiwi-Apfel-Konfitüre

550 g frische Stachelbeeren
250 g Äpfel
250 g Kiwi
25 ml flüssiger Süßstoff
Geliermittel, pflanzlich (z.B. ca. 1 TL Agar-Agar*)

Die Früchte vorbereiten (waschen, putzen, Äpfel entkernen), Stachelbeeren halbieren, die geschälten Kiwis und Äpfel in Stückchen schneiden. In einem großen Topf zum Kochen bringen. 2 Esslöffel des Kochgut-Saftes abnehmen und damit das Geliermittel samt dem Süßstoff verrühren, wieder untermischen und alles bei starker Hitze etwa 5 Minuten unter Rühren kochen. Gelierprobe machen. Dann die Marmelade in Gläser füllen (wie üblich Gläser vorher möglichst heiß ausspülen, auf ein feuchtes Tuch stellen, um ein Platzen beim Einfüllen zu vermeiden, gleich Deckel fest drauf und ein paar Minuten auf den Kopf stellen).
Ungefähre Nährwerte pro 100 g:
kJ (kcal) 200 (48,) Eiweiß 0,8 g, Kohlenhydrate 9,6 g, Fett 0,3 g.

*Agar-Agar ist fast kalorienfrei und hat keinen Eigengeschmack; der Geliervorgang beginnt nach wenigen Minuten Kochzeit und benötigt keinen Zucker. Ist man mit der Festigkeit des Produkts nicht zufrieden, kein Problem: man fügt entweder etwas Flüssigkeit oder Agar-Agar hinzu und kocht erneut auf. Mehrmaliges Aufkochen ist möglich, Agar-Agar geliert immer wieder neu.

Kirschkonfitüre

750 g Kirschen, gewaschen, entsteint und halbiert
25 ml Süßstoff
10 – 15 g Apfelpektin
2 – 3 g Calciumcitrat
20 ml Korn oder ähnlich Hochprozentiges

Die Kirschen mit dem Süßstoff in den Kochtopf geben, Pektin mit dem Calciumcitrat erst trocken vermischen, dann mit dem Alkohol anrühren, damit es nicht verklumpt.
Das Pektin-Gemisch zu den Früchten geben, erhitzen und unter Rühren mindestens 5 Minuten kochen, damit das Pektin gelieren kann. Gelierprobe machen, dann die Marmelade wie gewohnt in Twist-Off-Gläser füllen.
Anstatt der Kirschen kann auch jedes andere Obst verwendet werden; diese Konfitüre ist ungeöffnet mindestens ein Jahr haltbar, nach dem Öffnen sollte sie im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von zwei Wochen aufgebraucht werden.

Fruchtiger Brotaufstrich ohne Kochen

125 g frisches Obst nach Wahl
1 – 2 EL Stevia (Pulver)
3 EL kaltlösliche Gelatine

Frisches Obst putzen und zerkleinern, mit dem Stevia-Pulver pürrieren, dann die Gelatine unterrühren.
Diese fruchtig-frische Konfitüre ist, ebenfalls in Gläser gefüllt, zum baldigen Verzehr bestimmt und im Kühlschrank bis zu fünf Tagen haltbar.

Abschließend ein weiteres Grundrezept, dass sich ebenfalls zur Zubereitung vieler Obstsorten eignet, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt:

1 kg Früchte, entsprechend vorbereitet,
10 – 20 ml Flüssigsüßstoff,
1 Beutel 3:1-Geliermittel,
kochen wie bekannt.

Eine optisch ansprechende Variante (hervorragend als „Gruß aus dem Garten“ zum Verschenken geeignet) ergibt sich, wenn Marmeladen von unterschiedlicher Farbe, beispielsweise Johannisbeere auf Mirabelle, in mehreren Schichten übereinander ins gleiche Glas gegeben werden. So entstehen außerdem sehr reizvolle Geschmackserlebnisse.

Übrigens: Sehr pektinreiche Früchte wie Quitten, Preisel- oder Johannisbeeren, brauchen kein zusätzliches Geliermittel. Um die nötige Festigkeit zu erlangen, sollte der Kochvorgang aber 15 bis 20 Minuten nicht unterschreiten.

"La vie est dure sans confiture." (Das Leben ist hart ohne Marmelade.)
Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!

 

 

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