Luftdruck – Baby hat Blähungen!

By | 1. Juli 2013

 

Da Magen, Darm und Nahrung noch ungeübt sind im Umgang miteinander, treten bei fast allen Babys Blähungen und Bauchschmerzen auf – und verhindern auch nachts die wohlverdiente Bettruhe (der Eltern).

Es ist tatsächlich so, wie das Umkippen und Aufstehen beim Laufen lernen sind Blähungen und Bauchweh ein Bestandteil der normalen Entwicklung. Und weil es sich so schwer abschätzen lässt, wie sehr ein Säugling leidet und ob er tatsächlich wegen der Luft im Bauch und nicht doch aus anderen Gründen schreit (man bekommt ja von Babys keine vernünftige Aussage, wo genau „der Schuh drückt“) ist es absolut legal, im Zweifelsfall einen Arzt aufzusuchen. Bauchschmerzen sind dafür der häufigste Anlass.

Was kann frau tun, um „dicke Luft“ zu vermeiden?

Stillende Mütter haben’s gut – sie brauchen nur selber auf blähende Speisen wie Kohl, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Brokkoli etc. zu verzichten (gelegentlich reizen auch Steinobst oder Birnen, sogar der Genuss von Schokolade kann sich nachteilig auf den Verdauungsvorgang des Säuglings auswirken) und verbessern so das kindliche und elterliche Wohlbefinden. Hier empfiehlt es sich, zu beobachten, wie der Nachwuchs reagiert, nachdem Mama bestimmte Nahrungsmittel verzehrt hat. Treten immer Beschwerden auf, nachdem Mutti Milch getrunken oder Brot gegessen hat, sollte eine Eiweiß- oder Glutenallergie beim Nachwuchs zumindest in Erwägung gezogen werden. Solche Unverträglichkeiten kann der Kinderarzt sicher diagnostizieren und spezifische Ratschläge bezüglich der Ernährung geben.

Sowohl bei Brust- als auch bei Flaschenkindern gilt:
Wenn das Kind zu hastig trinkt (schon kleine Menschen können recht gierig sein) und dabei zu viel Luft schluckt, kommt es dadurch zu Blähungen. Deshalb immer in ruhiger, entspannter Atmosphäre füttern, darauf achten, dass das Baby richtig angelegt ist beziehungsweise der richtige Flaschensauger verwendet wird. Der Sauger sollte altersgerecht dimensioniert sein, das Loch die richtige Größe haben und zur Nahrung passen.

Bitte das fertig zubereitete Fläschchen nicht schütteln, sondern schwenken oder vorsichtig kippen, damit Schaumbildung vermieden wird.

Abschließend sollte das Kleine nach jeder Mahlzeit ein Bäuerchen machen (dieses Verhalten zum gegebenen Zeitpunkt wieder abgewöhnen); kleine Hektiker, die sich verschlucken, auch zwischendurch aufstoßen lassen.

Für Flaschenkinder, die unter heftigen Blähungen leiden, werden auch spezielle Milchnahrungen angeboten. Befragen Sie hierzu Ihren Kinderarzt oder Apotheker. Grundsätzlich sollte bezüglich der Milchsorte nicht zu viel experimentiert werden, damit sich das Verdauungssystem des Kindes darauf einstellen und sich daran gewöhnen kann.

Wie erkenne ich Blähungen?

Lästige Luft rumort immer gern um die gleiche Zeit, nachmittags oder abends bevorzugt. Kind samt Eltern werden unruhig; blähungsspezifische „Beingymnastik“ (krampfhaftes Anziehen und Wegstrecken der Beinchen) und lautstarke Äußerungen (Weinen und Schreien) des Säuglings sind deutliche Anzeichen für das Vorliegen von Blähungen.

Es wird empfohlen, sich nach dem Auftreten dieser Symptome an den Kinderarzt zu wenden, zur Beruhigung der Eltern und zum Ausschluss der Möglichkeit, etwas anderes könnte sich hinter diesen Beschwerden verbergen.

Anders die Lage bei Koliken – der Bauch wird bretthart, Fieber kann auftreten, das Kind will nichts mehr essen oder erbricht. Das bedeutet: Unverzüglich zum Arzt oder ins Krankenhaus!

Erleichterung verschaffen

Wir rufen uns die einfachen, seit Generationen bewährten Hausmittel ins Gedächtnis:

Stillende Mütter konsumieren gerne Fenchel-, Anis-, oder Kümmeltee – weniger des hervorragenden Geschmacks als der Beruhigung des Babydarms wegen. Ansonsten den Tee ohne Umwege verabreichen, wenn das Kleine Teefläschchen samt ungesüßtem Inhalt akzeptiert.

Die Wärmflasche, wohltemperiert, oder Dinkel-, Kirschkern-, Hirsekissen auf dem Bauch des Kindes entkrampfen die Situation und erleichtern der angestauten Luft den Weg nach draußen. Auch erwärmte Hirse- oder Kirschkernkissen sind hier entspannende Helfer, die angestaute Blähungen bei Säuglingen entweichen lassen.

Der "Flieger-Untergriff", auch ein alter Trick, der Säugling hängt bäuchlings bequem über einem Unterarm.

Bauchmassagen fühlen sich gut an und tun hier gute Dienste. Behutsam mit Zeige- und Mittelfinger auf dem Blähbäuchlein kreisen. In der Apotheke gibt es spezielle Salben und Öle, die den  wohltuenden Effekt unterstützen.

Dort sind auch so genannte „Entschäumer“ erhältlich, die direkt mit der Flaschennahrung verabreicht werden können und die im Darm angesammelten Luftbläschen auflösen.

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