Wenn die Seele Trauer trägt – Depressionen

By | 1. November 2012

Alles fällt auf einmal schwer, das Leben scheint wie durch einen Schatten verdunkelt, obwohl es keinen wirklichen Grund dafür zu geben scheint. Menschen, die unter einer Depression leiden, fühlen sich häufig antriebslos, grundlos traurig, sie leiden unter Schlafstörungen, mangelndem Appetit, sie empfinden sich selbst als nutzlos und das Leben an sich als unerträglich. Eine Depression ist eine ernste, psychische Krankheit, die prinzipiell lebensbedrohlich ist, da fast die Hälfte aller Erkrankten irgendwann einen Suizidversuch unternehmen.

Was sind die Ursachen für eine Depression?

Bei einer Depression gerät der Hirnstoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Bestimmte Botenstoffe, allen voran Serotonin und Noradrenalin, werden nicht mehr genügend produziert. Sie sind für unsere Wahrnehmung und unsere Gedanken verantwortlich – fehlt es an ihnen, sind wir nicht mehr in der Lage, uns zu motivieren oder zu freuen. Auslöser für diesen Mangel gibt es viele: Zum einen spielt eine genetische Veranlagung eine Rolle, aber auch Stress und die damit verbundene Erhöhung des Stresshormons Cortisols kann auf Dauer eine Depression auslösen, ebenso wie eine traumatische Situation, hormonelle Veränderungen zum Beispiel nach einer Geburt oder in den Wechseljahren und auch Krankheiten wie Parkinson oder Krebs können Depressionen verursachen.

Wie äußert sich eine Depression?

Phasen von Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit treten bei allen Menschen auf. Bestimmte Ereignisse lassen uns zu Recht traurig sein oder an uns zweifeln. Entscheidend ist aber, dass diese Phasen vorbei gehen und an einen klar erkennbaren Auslöser gebunden sind. Menschen, die unter Depressionen leiden, haben oft das Gefühl, es habe sich ein dunkler Mantel um sie gelegt, der sie von aller Freude und schönen Gefühlen abschottet und ihre Gefühle wie auf Eis legt. Es fehlt schwer, sich zu motivieren, selbst alltägliche Dinge wie Einkaufen scheinen auf einmal unerträglich anstrengend zu sein und alles ist begleitet von einem tiefen Gefühl der Trauer und Verzweiflung. Selbstzweifel kommen hinzu, außerdem auch oft Reizbarkeit, Schlafstörungen, Appetitmangel.

Was für Risiken bringt eine Depression mit sich?

Es gibt zwei Arten von Depressionen: Die unipolare Depression und die bipolare Störung. Bei einer unipolaren Depression gibt es eine anhaltende Phase aus Trauer, eine bipolare Störung zeichnet sich aus einem Wechsel von sehr niedergeschlagenen Phasen mit übertrieben euphorischen Phasen aus, in denen zum Beispiel sehr viel Geld ausgegeben wird, das Gefühl für Risiken geht völlig verloren. Beide Erkrankungen bringen die Gefahr von sozialer Ausgrenzung mit sich, Betroffene verlieren ihre Arbeitsstellen, geraten in Konflikt mit Familien und Freunden und viele Depressive ziehen sich völlig zurück. Darüber hinaus versuchen viele Erkrankte, mit Alkohol oder durch Drogenmissbrauch die unangenehmen Gefühle zu verdrängen.

Wie wird eine Depression behandelt?

Zwischen 3,5 und 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Depression, die behandlungsbedürftig ist. In den meisten Fällen wird eine Depression mit einer Psychotherapie in Verbindung mit der Einnahme von Medikamenten behandelt. Die am häufigsten verschriebenen Medikamente sind sogenannte SSRI-Hemmer, die den Serotoningehalt erhöhen und so die Stimmung aufhellen. Bei saisonalen Depressionen kann auch Lichttherapie helfen, bei leichten Depressionen zeigt Johanniskraut als natürliches Arzneimittel eine gute Wirksamkeit. Generell sollte eine Depression nie unterschätzt werden. Ein einfaches "Das wird schon wieder" reicht nicht aus, um den Betroffenen zu helfen, da sie häufig nicht in der Lage sind, sich aus ihrer Situation zu befreien. Raten Sie also Betroffenen dringend, sich zum Beispiel beim Hausarzt erste Hilfe geben zu lassen und professionelle Unterstützung anzunehmen.

Regelmäßige körperliche Bewegung kurbelt die Endorphin-Ausschüttung an und verbessert das Lebensgefühl. Studien konnten außerdem einen Zusammenhang mit einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren und der Entwicklung einer Depression belegen – gesundes Essen schützt also auch vor Depressionen.

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