Der Baum der Frau Holle
Schon Hippokrates lobte die heilende Wirkung des Holunders, die Kelten verehrten den Bäum gar als heilig, da die Göttin Hel in ihm lebte, aus der in Grimms Märchen schließlich Frau Holle wurde. Deshalb vermied man, so gut es ging, einen dieser rasch wachsenden Büsche zu fällen. Auch andere Geister seien in den dichten Ästen anzutreffen, glaubten die Menschen früher, man ging davon aus, der unangenehme Geruch des Laubes stamme daher, dass Judas sich an einem Holunderbusch erhängt habe. Deshalb heißt der häufigste Parasit des Holunderbuschs, ein Pilz, auch Judasohr.
Die schwarzen Beeren enthalten besonders viel Vitamin C, die unreifen Beeren jedoch Sambunigrin, das zu Hautausschlag und Übelkeit führen kann. Die Beeren enthalten den Farbstoff Anthocyan, der früher zum Färben von Kleidung benutzt wurde und heute als natürlicher Lebensmittelfarbstoff wieder an Bedeutung gewinnt. Vor allem aber wirkt er als Antioxidans und ist daher sehr gesund. Holundertee, aus der Rinde oder den Blüten gewonnen, wirkt schweißtreibend und Studien belegen, dass er die Dauer und Schwere von Grippe-Symptomen positiv beeinflusst.
Süße Frucht am stacheligen Strauch
Brombeerhecken fanden sich schon in den Urwäldern Europas. Da sie besonders gern von Wildtieren gefressen wurden, nannte man sie auch "Hirschbeeren" und allerlei Aberglauben rankte sich um sie. Da ihre Seitenzweige regelrecht über den Boden "kriechen" und dort neue Wurzeln bilden, glaubte man früher, das Hindurchkriechen unter einer Brombeerhecke lasse einen Blick in die Zukunft zu. Heute sind Brombeerblätter ein wichtiger Bestandteil von fast allen Teemischungen, da sie einen fruchtigen und süßen Geschmack haben. Brombeertee wirkt beruhigend bei Magen-Darm-Beschwerden und lindert Entzündungen im Magen-Darm-Bereich.