Die Apotheke am Wegesrand: Von Hirtentäschel und Hafer

By | 1. September 2012

Im sogenannten Altweibersommer entfaltet die Natur noch einmal ihre ganze Pracht. Wir wollen uns in dieser Ausgabe unserer Reihe "Die Apotheke am Wegesrand" zwei heimischen Pflanzen widmen, die häufig übersehen werden: Das Hirtentäschel wegen seiner Unscheinbarkeit und der Hafer, weil bei ihm kaum jemand seine Heilwirkung vermutet.

Hirtentäschel – unscheinbare Wunderpflanze

Das Hirtentäschel hat seinen Namen wegen seiner dreieckigen Blätter, die an einen Beutel erinnern. Es stammt aus Europa, ist aber inzwischen überall auf der Welt verbreitet. Vermutlich ist es eine der ältesten europäischen Heilpflanzen überhaupt, wie archäologische Funde vermuten lassen. Hirtentäschel ist eine unauffällige Pflanze, deren Inhaltsstoffe bei Menstruationsschwierigkeiten eingesetzt werden. Als Tee zubereitet lindert es starke Blutungen oder Zwischenblutungen und kann sogar wehenfördernd wirken.

Äußerlich wird es bei Nasenbluten oder blutenden Wunden eingesetzt. Auch bei Ekzemen, Rheuma oder Gicht zeigt es eine positive Wirkung. Das Kraut ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze, die das ganze Jahr über blühen kann. Wirksam ist das ganze oberirdische Kraut, aus dem ein Tee oder Aufguß gemacht werden kann.

In der Apotheke gibt es Dragees und Tropfen, aus denen zum Beispiel Nasentamponagen hergestellt werden können, um Nasenbluten zu stillen. Als Injektion zeigen die Inhaltsstoffe des Krauts eine blutdrucksenkende Wirkung, auch wenn bis heute noch nicht erforscht ist, um welchen Inhaltsstoff es sich genau handelt.

Hafer – vitaminreiches Getreide

Hafer gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Er stammt ursprünglich aus Nordafrika, wurde aber bereits vor 4000 Jahren in Europa angebaut und enthält viele Vitamine, wichtige Spurenelemente wie Zink und sekundäre Pflanzenstoffe. Als Nahrungsmittel ist Hafer bis heute für Mensch und Tier unverzichtbar. In der Volksmedizin wird Hafer bei Ekzeme, juckender und trockener Haut eingesetzt. Umschläge aus Haferstroh und Vollbäder mit Haferstrohzusätzen sind erhältlich, obwohl die Wirksamkeit von Hafer durch die Kommission E nicht belegt werden konnte. Grüner Hafertee wird bei Nervosität und Schlaflosigkeit eingesetzt, meist in Verbindung mit anderen Heilpflanzen. Hafer spielt in der alternativen Medizin eine wichtige Rolle.

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