Tattoos – ein Risiko für die Gesundheit?

By | 1. August 2012

Früher dienten Tätowierung der Zuordnung zu religiösen oder ethnischen Gruppen. Die ersten Tätowierungen fanden sich sowohl in Südwestasien als auch auf der Haut des Ötzis. Vermutlich waren sie Erkennungsmerkmale oder sollten zum Beispiel göttlichen Segen für den Träger einholen.

Später fanden sich die Hautbilder vor allem bei Seeleuten und ehemaligen Strafgefangenen und stehen bis heute zum Beispiel in Japan vor allem für eine Verbindung in das kriminelle Milieu.

In Europa sind Tätowierungen heute ein beliebter Modetrend – jeder Vierte zwischen 18 und 38 Jahren trägt eine Tätowierung, Tendenz steigend. Einige Tätowierer haben es zu einer wahren Meisterschaft in ihrer Kunst gebracht. Doch eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Risikoberwertung weist auf die Gesundheitsgefahren der Tattoos hin.

Bedenkliche Inhaltsstoffe

Bei Tätowierungen wird mit einer feinen Nadel farbige Tinte in die zweite Hautschicht gespritzt, wo sie dauerhaft bleibt. Doch das ist leider nur die halbe Wahrheit: Tatsächlich baut der Körper sehr wohl einen Teil der Tattoo-Farben ab. Forscher fanden Inhaltsstoffe der Tattoofarben in den Lymphknoten und anderen Organen von Testpersonen.

Dabei handelt es sich auch um krebserregende und bedenkliche Inhaltsstoffe, die nicht für den Verbleib im menschlichen Körper gedacht sind, sondern sich normalerweise in Autolacken, Ruß oder Druckerfarben finden. Die sogenannten PAKs, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, können Krebs erregen und finden sich zum Beispiel auch in verbranntem Grillfleisch und Tabakrauch.

Allergien durch Tätowierungen

Die Tattoo-Farben können in den ersten Tagen nach dem Stechen eines Tattoos zu Allergien und Hautreizungen führen. Doch damit nicht genug: Auch wer sich ein Tattoo wieder entfernen lässt, riskiert eine allergische Reaktion. Bereits 2009 wurde bekannt, dass viele Tattoo-Farben gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe enthalten – die Branche reagierte und viele Tätowierer verwendeten nur noch zertifizierte Tattoo-Farben. Mehr Kontrolle

Doch offensichtlich reichen die 2009 erlassenen Verordnungen nicht aus – wie die aktuelle Studie des Bundesinstituts zeigt. Tatsächlich gibt es kaum verbindliche Kontrollen und Richtlinien für Tattoo-Farben und viele Tattoo-Träger sind sich der Gefahren für ihre Gesundheit auch kaum bewusst – denn die gesundheitsgefährdenden Stoffe in der Tattoo-Tinte haben auch Vorteile: leuchtende und abwechslungsreiche Farben, die die Kunstwerke auf der Haut besonders gut zur Geltung bringt.

Information ist wichtig

Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Tattoo stechen zu lassen, sollte sich im Vorfeld umfassend informieren. Sprechen Sie mit Ihrem Tätowierer über die Gesundheitsrisiken und zertifizierte Tattoofarben. Nur auf diese Weise können Sie sicher sein, dass Ihnen nur höchste Qualität unter die Haut gespritzt wird und Sie noch lange Freude an Ihrem Tattoo haben.

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