Tai-Chi hilft bei Parkinson

By | 1. April 2012

Das chinesische Tai Chi oder Schattenboxen kann Parkinson-Patienten helfen, die Körperkoordination und das Gleichgewichtsgefühl zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommen US-Wissenschaftler in einer Studie.

Unheilbares Nervenleiden

Bei Morbus Parkinson handelt es sich um eine bislang nicht heilbare Nervenerkrankung, daher auch die Bezeichnung „Schüttellähmung“. Dabei kommt es zu einer Verringerung des Botenstoffes Dopamin und dem Absterben von Nervenzellen im Mittelhirn, der sogenannten substantia nigra. Die Betroffenen leiden unter eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, Muskelzittern und Schwanken. Häufig stürzen Parkinson-Patienten, weil es ihnen schwer fällt, das Gleichgewicht zu halten. Auch die Sprachfähigkeit wird eingeschränkt.

Tai-Chi – fließende Formen

Die Übungen des Tai-Chi sind langsame, fließende Bewegungen, sogenannte Formen. Es handelt sich bei Tai-Chi um eine sogenannte innere Kampfkunst, das bedeutet, die Konzentration auf den eigenen Körper wird geschult. In China ist Tai-Chi ein regelrechter Volkssport, der wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung besonders beliebt ist.

Gesunder Volkssport

Tatsächlich konnten zahlreiche Studien belegen, dass sich regelmäßige Tai-Chi Übungen positiv auf das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und die Beweglichkeit auswirken. Das Besondere am Tai-Chi: Für die Übungen muss nur sehr wenig Körperkraft aufgewendet werden. Atem und Herzschlag werden kaum beschleunigt, deshalb eignen sich die Übungen auch für Ältere, Übergewichtige oder gesundheitlich Angeschlagene.

Tai-Chi sogar besser als Kraftsport

Für ihre Studie ließen die amerikanischen Wissenschaftler drei Vergleichsgruppen von Parkinson-Patienten entweder mehrere Wochen regelmäßig Tai-Chi, Krafttraining oder Dehnungsübungen machen. Dabei zeigte sich, dass sich bei der Tai-Chi Gruppe das Körpergefühl und die Bewegungsfähigkeit deutlich gebessert hatten. Einen ähnlichen Effekt hatte auch das Krafttraining. Nur Tai-Chi konnte jedoch auch die Sturzhäufigkeit signifikant verringern.

Empfehlung für Parkison-Behandlung

Parkinson tritt erst jenseits des 50. Lebensjahres auf. Was die Ursachen der Erkrankung sind, ist bisher noch nicht abschließend geklärt, ebenso fehlen wirksame Therapien. Physiotherapie kann die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern. Die Ergebnisse der Studie aus den USA zeigen, dass auch Tai-Chi zu den Reha-Maßnahmen bei Parkinson gehören sollte.

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