Kinderkrankheiten: Wie wird Scharlach behandelt?

By | 1. April 2012

Ein Kind im Kindergartenalter macht normalerweise bis zu zehn Infekte pro Jahr durch. Dazu gehören grippale Infekte rund um Erkältung und Co, aber auch Magen-Darm-Infektionen und ähnliches. Kindergärten sind für Bakterien und Viren ideale Brutstätten – so lästig das für Eltern und Erzieher ist, für die Kinder ist es wichtig:  Auf diese Weise werden die Immunsysteme der Kleinen werden trainiert.

Die typische Himbeerzunge

Auch Scharlach gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten. Kinder im Vorschulalter sind besonders häufig von der Erkrankung betroffen. Sie wird durch A-Streptokokken, Bakterien, ausgelöst. Die Symptome sind Fieber, ein geröteter Halsinnenraum, Übelkeit und schließlich ein Ausschlag, der sich vom Gesicht über den Oberkörper ausbreitet. Der Mundbereich bleibt dabei ausgespart, besonders unter den Armen treten punktförmige Rötungen auf. Zusätzlich tritt Husten auf. Charakteristisch ist die sogenannte „Himbeerzunge“, die Zunge rötet sich und die Geschmacksknospen schwellen an.

Ansteckende Bakterien

Trotzdem lassen sich die Symptome von Scharlach nur schwer von anderen Infektionskrankheiten wie einer Erkältung oder einer normalen Halsinfektion abgrenzen. Ein sicherer Nachweis kann nur durch einen Abstrich erfolgen. Scharlach ist sehr ansteckend – die Bakterien übertragen sich durch winzige Tröpfchen. Da die Gefahr von Komplikationen besteht und gerade Kinder hohes Fieber bekommen können, muss Scharlach frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden und die Kinder sollten von anderen isoliert werden. Das Antibiotikum muss zwischen fünf und zehn Tagen lang eingenommen werden – fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach der Dauer der Einnahme.

Vorsicht vor Komplikationen

Bei einer unbehandelten Scharlach-Infektion besteht die Gefahr einer Sepsis, wenn sich die Erreger in der Blutbahn ausbreiten, oder eines rheumatischen Fiebers, das sogar die Herzklappen angreifen kann. Anders als Mumps ist Scharlach für Schwangere und Ungeborene nicht gefährlicher als Erkältungskrankheiten.

Bettruhe und frische Luft

Neben dem Antibiotikum helfen fiebersenkende Mittel und schmerzstillende Lutschtabletten für den Hals. Auch Bettruhe ist wichtig, damit der kleine Körper genug Kraft hat, um gegen den Bakterienangriff anzukämpfen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind viel trinkt und sorgen Sie dafür, dass das Kinderschlafzimmer besonders nachts nicht überheizt ist – das verstärkt den lästigen Hustenreiz zusätzlich. Der Ausschlag klingt nach etwa einer Woche ab, anschließend schält sich die Haut an den betroffenen Stellen.

Keine Immunität

Nach einer einmal durchgemachten Infektion ist man zwar gegen diesen Scharlach-Erreger immun – da es allerdings hunderte von Untergruppen gibt, kann man immer wieder an Scharlach erkranken. Aus diesem Grund gibt es gegen Scharlach auch keine Impfung. Der beste Weg, um sich zu schützen, ist regelmäßiges Händewaschen und den Kontakt mit anderen Kranken zu vermeiden. Informieren Sie aus diesem Grund die Kindergarteneinrichtung Ihres Kindes über die Erkrankung. In einigen Bundesländern besteht sogar eine Meldepflicht für Scharlach.

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