Kinderkrankheiten: Sind es Windpocken?

By | 1. Dezember 2011

Es juckt und kratzt und kleine rote Punkte sind sichtbar: Sind das Windpocken? Nicht jeder Ausschlag ist ein Hinweis auf die Kinderkrankheit – dennoch ist es richtig, bei juckendem Ausschlag genauer hinzusehen.

Wo kommt das denn her?

Windpocken haben ihren Namen durch ihre hohe Ansteckungskraft erhalten. Sie verbreiten sich sozusagen „mit dem Wind“. Tatsächlich handelt es sich bei der Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus oder auch Humanen Herpesvirus um eine Tröpfcheninfektion. Kinder stecken sich beim Spielen an, oft völlig unbemerkt. Erst bis zu zwei Wochen später zeigen sich an Hals und Rumpf erste rote Pünktchen – der Ansteckungszeitpunkt ist da schon längst vergessen.

Besonders häufig von Windpocken betroffen sind Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter. Babies bis zu einem Jahr entwickeln nicht den typischen Ausschlag einer Windpocken-Infektion, können aber dennoch Fieber bekommen.

Windpocken gehen meistens mit Fieber und Gliederschmerzen einher. Die kleinen roten Punkte jucken, ein bis zwei Tage später entwickeln sie sich zu kleinen Bläschen, die schließlich verkrusten, während sich der Ausschlag über den ganzen Körper ausbreitet. Dieses Erscheinungsbild sehr unterschiedlicher Stadien des Windpockenausschlags nennen Mediziner auch „Sternenhimmel“.

Fieber und Jucken – wie lange geht das?

Eine Windpockeninfektion verläuft für gesunde Kinder harmlos. Es besteht allerdings die Gefahr einer bakteriellen Sekundärinfektion oder Narbenbildung, wenn an den Bläschen herumgekratzt wird. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Kind so wenig wie möglich kratzt. Gegen eine Virus-Infektion wie die Windpocken hilft kein Antibiotika. Bettruhe, Fiebersenkende Medikamente und Cremes, die den Juckreiz lindern, helfen Ihrem Kind, die nächsten drei bis fünf Tage zu überstehen. Umschläge aus Kamillentee und zinkhaltige Salben lindern den Juckreiz und trocknen die Blasen aus.

Wegen der Gefahr einer Infektion sollte Ihr Kind in dieser Zeit nicht baden. Achten Sie auf besondere Hygiene beim Händewaschen.

Sind Windpocken tatsächlich ungefährlich?

Gefährlich können Windpocken für Schwangere, Neugeborene und Menschen mit einer herabgesetzten Immunabwehr sein. Aus diesem Grund gibt es seit 2007 eine Impfung gegen Windpocken. Wer einmal eine Windpocken-Infektion durchgemacht hat, ist sein Leben lang immun gegen den Erreger. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Das Virus nistet sich in unserem Körper ein – und zwar ein Leben lang. Bei etwa einem Viertel aller je an Windpocken Erkrankter bricht das Virus im Erwachsenenalter wieder aus – und äußert sich durch eine Gürtelrose.

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