Kortison und Cannabis: Stark gegen Traumata

By | 1. November 2011

Oft sind es nur wenige Augenblicke, doch die Erinnerung daran verfolgt Betroffene ihr Leben lang: Traumatische Erlebnisse wie Unfälle oder Verbrechen können alles verändern. Zwei Forscherteams sind nun mit ganz unterschiedlichen Ansätzen zu sehr ähnlichen Ergebnissen gekommen: Offensichtlich ist das Zeitfenster nach einer traumatischen Erfahrung entscheidend für deren Verarbeitung. Bestimmte Wirkstoffe, wie Kortison und Cannabis, die unmittelbar nach einem solchen Ereignis verabreicht werden, können die Entwicklung psychischer Schäden verhindern.

Kortison

Ein Test zeigte, dass die Gabe von Kortison nach solchen Ereignissen den Umgang erleichtert. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zeigten Betroffene, denen direkt nach einem Vorfall Kortison verabreicht wurde, um bis zur Hälfte seltener Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS.

Diese psychische Erkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass das Erlebte nicht verarbeitet werden kann, sondern immer wieder in Träumen oder Angstzuständen auftaucht.

Cannabis

Cannabis scheint eine ähnlich positive Wirkung auf die seelischen Abwehrkräfte zu haben.

Im Rattenversuch zeigte sich, dass Ratten, denen nach Stresssituation Cannabis verabreicht wurden, weniger ängstlich waren und die Konzentration von Stresshormonen geringer war als bei der Vergleichsgruppe.

Weitere Studien notwendig

Worin die positive Wirkung von Kortison auf die Trauma-Verarbeitung besteht, ist bisher ungeklärt. Forscher vermuten jedoch, dass das Hormon den körpereigenen Seelenschutz im Zusammenspiel von Hormon und Botenstoffen intensiviert. Für die Wirkung von Cannabis nach traumatischen Ereignissen fehlen bisher Studien an Menschen. Die schmerzlindernde und entspannende Wirkung von Cannabis ist bereits bekannt und findet in der Therapie von chronisch kranken Patienten Anwendung.

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