Heilung aus dem Klostergarten: Von heiligen Frauen und heilenden Pflanzen

By | 1. November 2011

Das Mittelalter kannte keine Krankenhäuser und Ärzte. Die Fürsorge der Mönche und Nonnen war die einzige Krankenversorgung, die existierte und diese war sogar umsonst. Die Gläubigen handelten im Namen der Barmherzigkeit.

Gehütetes Geheimwissen

Im Laufe der Zeit sammelten die Klöster ein erstaunliches Heilwissen und die Brüdern und Schwestern, die sich um die Klostergärten kümmerten, gaben ihr Wissen an die nächste Generation weiter. Gleichzeitig wurden die Rezepte streng geheim gehalten – viele Klöster waren berühmt für ihre Tinkturen und Kräuterschnäpse.

Ein Leben für die Nächstenliebe: Die Heilige Elisabeth

Neben der berühmten Hildegard von Bingen gibt es eine weitere Heilige, die ihr ganzes Leben der aufopferungsvollen Pflege von Kranken widmete und die Krankenversorgung des Mittelalters beeinflusste: Die Heilige Elisabeth von Thüringen.

Sie gehörte als Tochter des ungarischen Königs dem europäischen Hochadel an und erlebte in ihrer Jugend das durch Hunger, Seuchen und Kreuzzüge hervorgerufene Elend ihrer Zeit. Elisabeth entschied sich als junge Frau, das höfische Leben im Überfluss zu verlassen, um in Armut und Entsagung zu leben und sich den Schwachen und Kranken zu widmen.

1225 gründete sie am Fuße der Wartburg ein eigenes Hospital, das sich der unentgeltlichen Krankenpflege widmete. Sie selbst starb kurz darauf, ausgestoßen und mittellos, und wurde nach ihrem Tod heilig gesprochen.

Elisabeths Erbe

Lange nach ihrem Tod gründeten sich verschiedene Elisabethinnenorden, die sich ganz der barmherzigen Krankenpflege widmeten. Neben ihrem Glauben war die Kraft der Heilkräuter das einzige Mittel, dass sie im Kampf gegen Krankheit und Gebrechen zur Verfügung hatten.

Die Mariendistel – wundersame Heilpflanze

Die Christen des Mittelalters verliehen der Mariendistel ihren Namen, weil die weißen Marmorierungen auf ihren Blättern von der Muttermilch der Mutter Maria stammen. Sie nannten die halbhohe Pflanze mit den stacheligen Blättern auch Heilandsdistel, weil ihre Blätter an die Dornenkrone Jesu vor seiner Kreuzigung erinnerten.

Im Mittelalter wurden die Wurzeln der Mariendistel bei Übelkeit und Gelbsucht eingesetzt. Tatsächlich enthält die Mariendistel den Wirkstoff Silymarin, der die Leber schützt und bei chronischen Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, Fettleber und Hepatitis hilft. Silymarin ist außerdem ein wirkungsvolles Gegengift bei einer Vergiftung gegen den Knollenblätterpilz.

Die heilenden Inhaltsstoffe der Mariendistel lassen sich nur schwer selbst herauslösen, deshalb sollten Sie zur Unterstützung Ihrer Lebergesundheit besser auf natürliche Präparate aus der Apotheke zurückgreifen.

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