Der Sommer lockt Kopfläuse

By | 1. Juli 2011

In der Zeit kurz vor und nach den Sommerferien steigt die Zahl der Laus-Infektionen in Kindergärten und Schulen sprunghaft an. Der Grund dafür: Läuse fühlen sich bei sommerlichen Temperaturen um 30°Celsius und feuchtwarmen Klima richtig wohl und legen ihre Eier ab. In Kindergärten, Schulen und Umkleiden finden sie optimale Bedingungen, um von einem Wirt zum anderen zu wechseln.

Läuse sind Parasiten – und Kopfläuse haben sich auf uns Menschen spezialisiert. Da tröstet es nur wenig, dass bereits die Dinosaurier und selbst die Neandertaler unter den lästigen Plagegeistern litten. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass selbst die Pharaonen im alten Ägypten vor ihnen nicht sicher waren.

Von Menschen und Läusen

Früher waren Kopfläuse sehr viel weiter verbreitet als heute, weil effektive Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung fehlten. Das heute vor allem Kinder und unter ihnen besonders Mädchen häufiger betroffen sind, hat jedoch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.

Läuse lieben langes Haar, das nach dem Baden feucht bleibt – und Mädchen tauschen untereinander öfter eine Mütze, einen Kamm oder ein Haarband als es Jungen tun. Um sich anzustecken, ist kein direkter Kopfkontakt notwendig. Auch durch ein Sitzpolster oder ein Handtuch können Läuse übertragen werden, denn sie überleben bis zu einem Tag lang abseits der Kopfhaut.

Haben sie einen geeigneten Wirt gefunden, ritzen sie im Stundenrhythmus die Kopfhaut an und saugen Blut. Der Körper reagiert darauf mit einer Abwehrreaktion, die Stelle schwillt an und rötet sich. Gleichzeitig entsteht ein Juckreiz. Durch das Kratzen erhöht sich die Gefahr einer zusätzlichen bakteriellen Infektion.

Kopfjucken ist ein Warnsignal

Häufiges Kratzen und vor allem die kleinen, weißen Lauseier, die sogenannten Nissen, sind Hinweise auf Lausbefall. Gewissheit bringt eine Untersuchung mit einem Lauskamm. Dessen Zinken sind so schmal, das sie die Lauseier aus dem nassem Haar auskämmen.

Früher war die einzige Möglichkeit, den lästigen Lausbefall loszuwerden, die Kopfhaut kahl zu rasieren oder sich die Haare immer wieder mit Essig auszuspülen.

Endlich wieder lausfrei

Heute gibt es eine ganze Reihe wirksamer Lausmittel. Studien haben gezeigt, dass das kontinuierliche Auskämmen der Haare mit einem Läusekamm eine ähnlich zuverlässige Wirkung hat wie die Behandlung mit chemischen Mitteln. Chemische Haarshampoos gegen Läusebefall können unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen und sind für Schwangere und kleine Kinder oft nicht geeignet – dafür reicht inzwischen meist eine einzige Behandlung für eine zuverlässige Entlausung. Sanftere Läuseshampoos erfordern eine Zweitbehandlung nach etwa sieben Tagen, wenn die letzten Nissen geschlüpft sind.

Um eine Neuansteckung zu verhindern, müssen alle Textilien, mit denen der Kopf in Berührung gekommen ist, also Handtücher, Kopfkissen, Mützen usw. bei 60°Celsius gewaschen werden – diese Waschtemperatur tötet zuverlässig alle Läuse ab. Polster und Autositze können gründlich abgesaugt werden. Kämme, Bürsten und Kuscheltiere können für einen Tag in die Gefriertruhe wandern, wo die Läuse den Kältetod sterben.

Keine falsche Scham

Lausbefall ist kein Grund für falsche Scham. Etwa 80% aller Kinder in Deutschland sind irgendwann von ihnen betroffen. Es besteht eine Meldepflicht an Schulen und Kindergärten, allerdings ist es nicht notwendig, ein „Lausfrei“-Attest vorzuzeigen, wenn der Befall vorbei ist.

Sie haben Fragen zu Läusemitteln? Sprechen Sie uns in Ihrer Apotheke an – wir beraten Sie gerne!

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