Überraschender Nebeneffekt: Aidsmittel schützt vor Gebärmutterhalskrebs

By | 1. Juli 2011

Überraschender Nebeneffekt: Aidsmittel schützt vor Gebärmutterhalskrebs

Britische Forscher stießen auf ein bisher unentdecktes Anwendungsgebiet für AIDS-Medikamente: Der Wirkstoff Lopinavir, der bisher nur bei mit dem HI-Virus Infizierten verwendet wurde, ist offensichtlich in der Lage, auch Zellen abzutöten, die mit sogenannten humanen Papillomviren, kurz HPV, infiziert sind.

Das Virus unterdrückt die Produktion eines bestimmten Eiweißes, der Ribonuklease L. Durch das AIDS-Medikament wird die Produktion wieder angeregt. Die Viren können bei Frauen Gebärmutterhalskrebs, auch Zervixkarzinom genannt, verursachen.

Seit einigen Jahren gibt es zwar eine Impfung gegen die Viren, doch diese hilft nur, solange die Betroffenen noch nicht infiziert sind und deckt auch nicht alle Erregerstämme ab. Papillomviren werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Mehr als eine halbe Million Frauen weltweit erkrankt jährlich daran, vor allem in ärmeren Ländern.

Neue Hoffnung für viele Frauen weltweit

Schätzungen zu Folge infizieren sich bis zu zwei Drittel aller Frauen im Laufe ihres Lebens mit den Viren, bei den meisten verläuft die Infektion ungefährlich und wird vom Körper besiegt. Bei einem geringen Prozentsatz jedoch können die Viren Krebs auslösen. Eine Vorstufe der Krebserkrankungen sind Genitalwarzen.

Wie genau sich die Wirkung des AIDS-Medikaments für ein Mittel gegen die Infektion mit dem HPV-Virus verwenden lässt, ist noch unklar – doch die Forschungsergebnisse lassen hoffen.

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