Toxoplasmose kann die Psyche verändern

By | 1. Mai 2011

Unterschätzte Gefahr für die Psyche: Toxoplasmose

 

Toxoplasmose ist die Bezeichnung für eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die von Katzen oder rohem Schweinefleisch auf den Menschen übertragen werden und die besonders für Ungeborene gefährlich sein können.

Verbreitete Parasiten

Katzen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Parasiten, in dem sie mit dem Erreger verseuchte Nahrung zu sich nehmen. Der Parasit vermehrt sich im Darm der Katze und wird mit ihrem Kot als sogenannte Oozysten ausgeschieden. Menschen kommen durch den Katzenkot mit dem Erreger in Kontakt oder durch den Verzehr von mit Katzenkot verunreinigtem Gemüse, beispielsweise aus dem eigenen Garten.

Unbemerkte Infektion

Eine Infektion verläuft für Menschen meistens völlig beschwerdefrei, anschließend sind sie, ebenso wie Katzen, gegen den Erreger immun. Die durchgemachte Infektion lässt sich durch einen Antikörper-Test im Blut nachweisen. Für ungeborene Kinder ist die Infektion mit einem großen Risiko verbunden, daher werden schwangere Frauen frühzeitig auf Antikörper gegen die Parasiten getestet.

Parasiten verändern die Psyche

US-amerikanische Forscher haben nun herausgefunden, dass die Infektion mit Toxoplasmose offensichtlich nicht so harmlos ist, wie bisher gedacht. Viele Parasiten wirken direkt auf die Psyche ihrer Wirte, um sie zu einem für sie günstigeren Verhalten zu bewegen. So erreichen die Toxoplasmose-Erreger zum Beispiel, dass von ihnen infizierte Nager sich in die Nähe ihrer bevorzugten Endwirte, den Katzen begeben, und ihre angeborene Furcht vergessen.

Toxoplasmose verändert das menschliche Erbgut und dabei besonders jene Bereiche, die für das Nervensystem verantwortlich sind. Es besteht offenbar ein Zusammenhang zwischen der Infektion mit Toxoplasmose und dem Ausbrechen psychischer Krankheiten wie Schizophrenie oder Depressionen.

Schutz vor Infektionen

Obwohl fast jede Hauskatze sich im Laufe ihres Lebens mit Toxoplasmose infiziert, kann das Infektionsrisiko für den Menschen durch das Füttern mit fertiger Tiernahrung und dem Verzicht auf rohes Fleisch stark verringert werden. Wer Hauskatzen hat, sollte bei der Reinigung der Katzentoiletten auf besondere Hygiene achten, Handschuhe tragen und sich danach gründlich waschen und desinfizieren. Schwangere sollten zum Schutz ihres Ungeborenen grundsätzlich auf rohes Fleisch verzichten und Katzentoiletten meiden. Gartengemüse muss vor dem Verzehr stets sorgfältig gereinigt und bestenfalls sogar gegart werden, denn die Hitze zerstört die Erreger.

Sie haben Fragen zu Toxoplasmose und zur richtigen Hygiene im Umgang mit Hauskatzen? Sprechen Sie uns in Ihrer Apotheke an, wir beraten Sie gerne!

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