Das Glück der inneren Stille: Meditation

By | 1. Mai 2011

 

Vermutlich ist die innere Einkehr so alt wie die Menschheit selbst. In fast allen Kulturkreisen findet sich die Tradition der Meditation. Das Wort Meditation leitet sich von dem lateinischen Wort mediatio = Ich denke nach ab. Es steht für Augenblicke bewusster Besinnung und erfordert, anders als oft angenommen, große Konzentration.

Viele Wege der Meditation

Die tibetanischen Mönche sind das vielleicht prominenteste Sinnbild der Meditation, doch auch christliche Mönche des Mittelalters und auch der Islam kennt viele Meditationsmöglichkeiten. Nicht alle finden in völliger Regungslosigkeit statt, sondern geschehen bei Tänzen, Rezitationen und Musik. Dabei ist das Ziel stets das gleiche: Die Aufmerksamkeit soll von den äußeren, alltäglichen Dingen auf das Innere gelenkt werden, ein von Gedanken und Sorgen befreiter Zustand soll erreicht werden.

Wellness für das Gehirn

Forscher haben nun herausgefunden, dass Meditation nicht nur eine spirituelle Methode ist, sondern eine messbare Wirkung auf den Körper hat. Unser Atem und unser Herzschlag verlangsamen sich, da unser Körper weniger Sauerstoff verbraucht. Die im EEG messbaren Gehirnwellen verändern sich, messbar werden sogenannte Gamma-Wellen, die für einen Zustand besonderer Erregung stehen: Wir fühlen uns glücklich.

Bei Menschen, die täglich etwa eine halbe Stunde meditieren, verändert sich die Gehirnstruktur. Die Großhirnrinde, zuständig für unser Wohlbefinden und unser Gedächtnis, verdickt sich, mehr graue Masse zeigt sich.

Voll im Trend

Die heilende Wirkung von Meditation haben nun auch Manager und Gesundheitsspezialisten entdeckt. Denn wiederholte Mediationsübungen vermögen wahre Wunder zu bewirken: Sie lindern Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Depression und können sogar dem geistigen Abbau im Alter entgegenwirken. Auch die zerstörerischen Wirkungen beruflichem Stress und Burn-Out mildern sie.

Der Ansturm der Gedanken

Wer sich zum ersten Mal mit Meditation beschäftigt, wird rasch feststellen, dass es sehr viel schwieriger ist, das Bewusstsein von seinen zahlreichen Fragen, Gedanken und Sorgen zu befreien. Unser Alltag ist so sehr mit permanenten Anforderungen und Reizen angefüllt, dass unsere Gedanken jeden Moment der Stille nutzen, um auf uns einzudrängen, verdrängte Fragen auftauchen, nebensächliche aber auch bedeutende. Mit wachsender Meditationserfahrung verändert sich dieser Ansturm stetig, die Gedanken kommen und gehen wieder. Das Stichwort heißt: Loslassen.

Am Anfang steht die Achtsamkeit

Es gibt viele Meditationspraktiken, die Sie in Schulen und Kursen kennen lernen können. Wer dafür keine Zeit hat, wird feststellen, dass bereits zehn Minuten Ruhe und innere Konzentration eine positive Wirkung auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden haben. Suchen Sie sich dazu einen ruhigen Ort, an dem Sie eine bequeme, aber nicht völlig passive Haltung einnehmen. Setzen Sie sich zum Beispiel aufrecht im Schneidersitz hin. Beginnen Sie mit einer gedanklichen Wanderung durch Ihren Körper. Starten Sie in Ihren Zehenspitzen und arbeiten Sie sich langsam durch Ihren Körper, bis Sie jeden Teil Ihres Körpers bewusst wahrgenommen haben. Konzentrieren Sie sich dann auf Ihren Atem, spüren Sie, wie er kommt und geht. Schon bald werden Sie feststellen, dass die Gedanken und auch die Geräusche von außen leiser werden.

Die heilende Wirkung der Meditation hat begonnen!

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