Das schützt vor Burn-Out

By | 1. April 2011

Renée Zellweger, Sven Hannawald, Robbie Williams und Britney Spears – viele Prominente kennen die Schattenseite des Erfolgs: Burn-Out, einen Zustand völliger emotionaler und körperlicher Erschöpfung. Doch nicht nur Stars können davon betroffen sein, in nahezu allen Berufen können Überforderung und Stress dauerhaft zu psychischen und psychosomatischen Beschwerden führen.

Komplexes Beschwerdebild

Dabei ist Burn-Out keine eigenständige Diagnose, sondern vielmehr ein komplexes Beschwerdebild. Der Begriff Burn-Out, zu deutsch ausgebrannt, wurde in den 1970er Jahren von dem Psychonanalytiker Herbert Freudenberger eingeführt. Doch was verbirgt sich dahinter? Burn-Out ist ein Zustand, der sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre entwickeln und sehr unterschiedlich verlaufen kann. Am Anfang steht zumeist eine große Begeisterung für den Beruf, vor allem in pädagogischen und helfenden Berufen, in dessen Folge sich immer mehr zugemutet wird, während auf Erholungsphasen verzichtet wird. Der eigene oder äußere Leistungsdruck wird so groß, dass es kein Abschalten mehr gibt. Soziale Kontakte zu Freunden, Familie und Partnern werden eingeschränkt, Hobbies vernachlässigt, Arbeitszeiten immer weiter auf den Abend und das Wochenende ausgedehnt.

Darauf folgt meist eine Phase, in der die ersten Anzeichen der anhaltenden Überforderung deutlich werden: Chronische Müdigkeit, aggressives Verhalten und Schuldgefühle vermindern die soziale Kompetenz. Betroffene wirken angestrengt, zynisch und rücksichtslos. Wird der Entwicklung in diesem Stadium nicht entgegengesteuert, verstärken sich die Symptome. Der normale Arbeitsalltag kann immer schlechter organisiert werden, die kognitive Leistung vermindert sich und äußert sich in Fehlern und Vergesslichkeit, Einsamkeit und Traurigkeit wachsen und zugleich nehmen Kreativität und Motivation ab. Der Betroffene hat das Gefühl, seinem Job nicht mehr gewachsen zu sein und zweifelt an sich selbst. Am Ende stehen Depression, Suizidgedanken und Suchtgefährdung.

Ein Burn-Out kann sich jedoch auch in psychosomatischen Beschwerden äußern: Störungen des vegetativen Systems, dem Magen-Darm-Trakt, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, erhöhtem Blutdruck und Angstzuständen.

Sorgen Sie für Entspannung

Doch dazu muss es nicht kommen. Einige Strategien helfen bei der Vermeidung bzw. Therapie von Burn-Out. Menschen, die von Burn-Out betroffen sind, sind oft besonders engagiert und leistungsstark. Wichtig ist es, sich seine Ressourcen gut einzuteilen, Erholungsphasen den gleichen Wert wie anderen Terminen zuzuweisen und soziale Kontakte, Hobbies und vor allem Sport regelmäßig zu pflegen, um einen Ausgleich zum stressigen Berufsalltag zu finden. Das erhöht die persönliche Widerstandsfähigkeit, von Wissenschaftlern „Resilenz“ genannt. Auch ein erfülltes Familienleben und eine harmonische Partnerschaft schützen vor schädlichem Dauerstress.

Wird der Leistungsdruck von außen, durch Kollegen und Vorgesetzte herangetragen, so hilft es oft, entsprechende Schwierigkeiten anzusprechen. Viele Unternehmen sind inzwischen sensibilisiert für die Burn-Out-Problematik und arbeiten mit Therapeuten und Coachs zusammen. Denn obwohl ein Burn-Out ein psychisches Problem darstellt, kann er im Arbeitsumfeld regelrecht „ansteckend“ wirken.

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