Ende des Winterschlafs

By | 1. März 2011

 

Die Zeitumstellung steht bevor und mit ihr die bekannten Schwierigkeiten: Etwa 40 Prozent der Deutschen klagen über Probleme mit der Zeitumstellung. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Folgen der veränderten Uhr, denn unser Körper hat seine eigene, innere Uhr und die passt sich nur langsam den äußeren Umständen an. Von ihr hängt unser Verdauungssystem, unser Blutkreislauf, unsere Psyche ab. Sie wird durch ein komplexes System von Hormonen und Neurotransmittern gesteuert.

Jetlag und Co

Wer gerne Fernreisen unternimmt, kennt das Problem: Unser Biorhythmus gerät durcheinander, wir können nicht schlafen, wenn es dunkel wird, weil in unserem Inneren noch die alte Zeit der Heimat gilt. Bis zu vier Tagen kann die Umstellung des Körpers dauern, während derer wir unter dem sogenannten Jetlag leiden.

Körper im Winterschlaf

Nicht nur Tiere halten Winterschlaf: Erst vor wenigen Jahren fanden Forscher auch bei Menschen sogenannte Schaltergene, die bei Tieren dafür verantwortlich sind, dass der Körper während des Winterschlafs auf die Verbrennung der Fettreserven umschaltet.

Schlafhormon Melatonin

Das Schlafhormon Melatonin wird nur bei Dunkelheit ausgeschüttet. Es ist verantwortlich für den sogenannten zirkadianen Rhythmus und beeinflusst die Nierentätigkeit, den Cortisolspiegel und den Blutzucker. Fällt Licht auf die Netzhaut der Augen, auch durch geschlossene Lider, wird die Produktion von Melatonin gedämpft, aus diesem Grund erwachen wir, wenn es hell wird.

Das ist auch die Ursache für vermehrte Müdigkeit in den Wintermonaten: Durch das fehlende Licht produziert der Körper zu viel Melatonin. Doch Melatonin kann auch schwermütig stimmen: Wer nachts nicht einschlafen kann und im Dunkeln grübelt, kommt eher zu negativen Einschätzungen, als jemand der frühmorgens ausgeschlafen darüber nachdenkt.

Im Alter vermindert sich die Melatoninproduktion zunehmend, das Schlafbedürfnis nimmt ab. Daher brauchen alte Menschen sehr viel weniger Schlaf als junge.

Die innere Uhr

Um dem Körper die Umstellung zu erleichtern, ist es wichtig, die Nacht nicht zum Tage zu machen, wie es das Sprichwort sagt. Licht, vor allem durch Bildschirmarbeit oder Fernseher, kann unseren Melatoninhaushalt durcheinanderbringen, ebenso wie ausgedehnte Mittagsschläfchen im Dunkeln.

Damit unser Körper sich an die Zeitumstellung gewöhnt, sollten wir uns langsam an die neuen Schlaf- und Wachzeiten gewöhnen, am besten Abends einfach immer eine Viertelstunde länger wachbleiben als bisher.

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