Mit Neurostimulation gegen die Schaufensterkrankheit

By | 1. Februar 2014

Der Begriff „Schaufensterkrankheit“ umschreibt umgangssprachlich ein schmerzhaftes Krankheitsbild: Betroffene leiden unter Durchblutungsstörungen in den Beinen, ausgelöst durch Arteriensklerose, auch Arterielle Verschlusskrankheit genannt. Die mangelnde Durchblutung führt zu so starken Schmerzen, dass nur wenige Schritte am Stück gegangen werden können: Die Patienten bleiben beim Laufen immer wieder stehen, so als betrachteten sie die Auslagen in Schaufenstern.

Risikofaktoren

Diabetes, Bewegungsmangel und hoher Blutdruck sind Auslöser für die Erkrankung, die sich zunächst durch eine auffällig niedrige Hauttemperatur in den betroffenen Extremitäten, später durch Taubheitsgefühle und Blauverfärbungen bemerkbar macht. Die Krankheit kann schwerwiegende Folgen haben: Nicht selten bleibt nur die Amputation. Bisher versuchte man mit Medikamenten oder dem operativen Einsetzen von Kathetern, die Symptome zu lindern.

Leider führte das nicht bei allen Patienten zum Erfolg: Bei vielen blieben die Schmerzen.

Elektrische Impulse an das Rückenmark

Doch nun bietet eine neue Behandlungsmethode Hoffnung: Durch Neurostimulation, also die Reizung der Nerven durch schwache, elektrische Impulse, kann die Durchblutung mittelfristig verbessert werden, Schmerzen gelindert und die Amputation abgewendet werden. Bei der Neurostimulation wird eine Elektrode durch den Nervenkanal des Rückenmarks geschoben und ein keiner Impulsgeber in der Nähe der Wirbelsäule unter die Haut implantiert. Schwache elektrische Impulse an das Rückenmark überlagern das Schmerzgefühl aus den Beinen und werden von den Betroffenen nur als leichtes Kribbeln wahrgenommen.

Doch die elektrischen Impulse können noch mehr: Sie erweitern die Arterien und haben auch bei schlecht heilenden Wunden überraschende Erfolge gezeigt.

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