Lästiger Dauergast: Herpes

By | 1. Januar 2011

Lästiger Dauergast: Herpes

 

Herpes (herpes simplex) ist eine Virusinfektion, die durch die Viren HSV-1 und HSV-2 ausgelöst wird. Das typische Erscheinungsmerkmal sind die juckenden und schmerzenden Bläschen auf der Lippe und um den Mund, doch es gibt auch andere Körperstellen, an die der Herpes-Virus gelangen kann: Den Genitalbereich, die Augen und sogar das Gehirn. Bereits in der Antike kannte man die lästigen Fieberbläschen: Sein Name leitet sich von dem altgriechischen Wort herpein ab, das „kriechen“ bedeutet und auf die sich ausbreitenden Bläschen anspielt.

Lebenslanger Begleiter

Wer sich einmal mit Herpes angesteckt hat, wird den Virus nicht mehr los: Mehr als 85% der Deutschen sind betroffen, oft haben sie schon als Kinder infiziert. Übertragen wird Herpes durch Speichel und andere Körperflüssigkeiten, weshalb oft behauptet wird, Herpes würde durch Küsse am Beginn der Pubertät übertragen, tatsächlich stecken sich die meisten jedoch bereits als Säuglinge innerhalb der Familie an. Unsere Körperzellen dienen dem Virus als Wirt. Der HSV-2-Virus wird tatsächlich nur durch direkten Schleimhautkontakt übertragen und ist für Herpes im Genitalbereich verantwortlich, allerdings ist diese Infektion seltener als der Lippenherpes.

Virus im Ruheschlaf

Oft verläuft der erste Kontakt mit dem Virus ohne sichtbare Symptome, der Erreger zieht sich in den Trigiminos-Nerv im Gesicht zurück und verfällt dort in einen Ruhezustand. Während dieser inaktiven Phase ist er auch für die körpereigenen Abwehrkräfte nicht aufzuspüren. Stress, Krankheiten oder auch nur ein Wetterwechsel können den Virus jedoch jederzeit wiederbeleben und Herpes bricht aus. Betroffene spüren oft nur den verräterischen Juckreiz, kurz darauf entstehen Bläschen, die innerhalb einiger Tage aufplatzen, bluten und schließlich verkrusten. Ein aktiver Herpes-Schub kann bis zu zwei Wochen dauern.

So lästig Lippenherpes ist, solange sich die Wunden nicht zusätzlich mit Bakterien infizieren, heilen die Bläschen ohne Narben ab. Anders hingegen, wenn die Augen befallen sind: Der Virus kann die Sehfähigkeit einschränken und die Hornhaut schädigen. Ist der Herpes-Erreger in die Gehirn-Zellen eingedrungen, äußert er sich durch starke Kopfschmerzen, hohes Fieber und Lähmungen. Bei einem Verdacht auf eine solche Herpes-Infektion sollten Sie daher sofort den Arzt aufsuchen. Mit sogenannten Virostatika wird die Ausbreitung des Erregers eingedämmt.

Linderung durch Zinksalben

Obwohl man den Virus selbst nicht bekämpfen kann, können auch die Symptome von Lippenherpes gelindert werden: Salben aus Ihrer Apotheke halten die Haut geschmeidig, so dass durch die Risse keine Bakterien eindringen und zusätzliche Entzündungen auslösen können. Da der Lippenbereich im Winter durch Kälte und Heizungsluft gereizt wird, bricht Herpes in diesen Monaten häufiger aus. Das regelmäßige Einfetten der Lippen kann also schützend wirken. Auch die Ausbreitung der Bläschen kann durch frühes Auftragen eingedämmt werden. Die ansteckungshindernde Wirkung von Herpes-Pflastern hingegen ist umstritten.

Besonders bewährt haben sich zinkhaltige Salben, die einen positiven Effekt auf die Wundheilung und die Zellgeneration haben. Vermeidung von Stress und ein starkes Immunsystem schützen vor einem Herpes-Ausbruch und auch bei Sonnenkontakt ist Vorsicht angeraten: Sonnenlicht steht im Verdacht, ein Auslöser für Herpes-Symptome zu sein.

Nicht bei allen Menschen, deren Körper den Virus in sich trägt, bricht Herpes aus: Nur bei etwa der Hälfte kommt es durch Stress, Krankheit oder äußere Reize immer wieder zu neuen Symptomen.

Sprechen Sie uns in Ihrer Apotheke zum Thema Herpes an – wir beraten Sie gerne!

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