Keuchhusten bleibt bei Erwachsenen oft unerkannt

By | 1. März 2009

 

Keuchhusten kennt keine Altersgrenze
Wenn der Körper tagelang von Husten durchgeschüttelt wird, dann kann auch Keuchhusten dahinter stecken – auch bei einem Erwachsenen. Denn die „Kinderkrankheit“ Keuchhusten (Pertussis) kennt keine Altersgrenze. Sie wird durch das Bakterium „Berdetella pertussis“ ausgelöst und ist hoch ansteckend. Ein Niesen oder ein Husten und schon landen die Bakterien via „Tröpfcheninfektion“ – also durch den Speichel – bei dem Nächsten. Dann dauert es sieben bis 20 Tage, bis die Krankheit ausbricht. In der Zeit heftet sich das Bakterium an die Schleimhäute der Atemwege und setzt Giftstoffe frei – diese lösen die Krankheit dann aus.

Nächtliche Hustenanfälle Symptom bei Keuchhusten
Es fängt alles scheinbar ganz harmlos an – mit grippeähnlichen Symptomen, die etwa ein bis zwei Wochen andauern, ohne dass der Patient starkes Fieber hat. Dann fängt der Patient an zu Husten, was mehrere Wochen anhalten kann. Während Kinder oft nachts und anfallartig husten und dabei gelegentlich erbrechen, verläuft der Keuchhusten bei Erwachsenen etwas unauffälliger und wird deshalb oft nicht erkannt. Wenn der Husten lang andauert und man auch nachts Hustenanfälle hat, dann sollte auch bei einem Erwachsenen Keuchhusten in Betracht gezogen werden. Es kann dann ein Viertel Jahr dauern, bis die Symptome wieder ganz abgeklungen sind.

Komplikationen bei Kindern und Erwachsenen
Leider kann es bei Keuchhusten zu Komplikationen kommen. Gerade bei Säuglingen kann der Atem stillstehen, dann wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Manchmal treten Krampfanfälle, bleibende Hirnschäden, Mittelohr- und Lungenentzündung auf. Auch beim Erwachsenen können Gewichtsverlust, Krampfanfälle und Gehirnbluten ausgelöst werden. Manch ein Erwachsener mit Keuchhusten wird dabei auch inkontinent. Die Hustenanfälle können so stark sein, dass die Rippen- oder die Leisten brechen oder es zu einem Bandscheibenvorfall kommt.

Keuchhusten ist behandelbar
Keuchhusten wird mit Antibiotika behandelt, auch enge Kontaktpersonen eines Infizierten sollten ebenso ein Antibiotikum einnehmen, wenn sie nicht geimpft sind oder sie mit Säuglingen oder immungeschwächten Menschen zu tun haben. Wer Keuchhusten hat, darf ohne Antibiotika 3 Wochen keine Gemeinschaftseinrichtungen aufsuchen, mit Antibiotika muss er diese 5 Tage meiden.

Impfung hält bei Erwachsenen circa 10 Jahre
Gegen Keuchhusten kann man sich impfen lassen, der Impfstoff wird in den ersten 14 Lebensmonaten gleich 4x verabreicht. Üblich sind Auffrischungsimpfungen im Alter von 5 bis 6 Jahren und mit 9 bis 17 Jahren. Doch die Impfung hält nur circa 10 Jahre lang – ein Grund, weshalb auch Erwachsene an Keuchhusten erkranken können. Da gerade für Säuglinge der Keuchhusten so gefährlich ist, sollten sich Frauen mit Kinderwunsch bewusst vor der Empfängnis nochmals impfen lassen, oder in den ersten Tagen nach der Geburt des Kindes. Enge Familienmitglieder sollten vier Wochen vor Geburt des Kindes gegen das Bakterium geimpft werden. Einen Impfschutz sollten ebenso Menschen haben, die mit Schwangeren, Kleinkindern oder immungeschwächten Menschen zusammenarbeiten.

 

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